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Am häufigsten verwendete Bewertungsmethoden

Sachwertverfahren

Die Basis für dieses Verfahren bildet der zu einem bestimmten Stichtag ermittelte Veräußerungswert der Vermögensgegenstände des Unternehmens. Dazu gehören neben Waren, Vorprodukten und Maschinen auch Patente und Markenrechte sowie nicht betriebsnotwendiges Kapital, wie z.B. Grundstücke und Gebäude, die rechtlich zum Unternehmen gehören, aber für das Funktionieren des Betriebes keine Rolle spielen, weil sie etwa privat genutzt werden.

Vorteile

  • leicht durchführbar
  • geringer Zeitaufwand

Nachteile

  • geringe Genauigkeit
  • das Unternehmen ist mehr als die Summe der Teile
  • Vergangenheits- bzw. Gegenwartsorientierung

Ertragswertverfahren

Die Basis für dieses weit verbreitete Verfahren bildet die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) des Unternehmens. Die daraus ablesbaren Jahresüberschüsse werden für zukünftige Perioden anhand der Stärken und Schwächen des Unternehmens prognostiziert und auf Basis der Eigenkapitalkosten des Unternehmens diskontiert, so dass sich aus den kumulierten Überschüssen ein Barwert ergibt. Die Ableitung der Eigenkapitalkosten erfolgt dabei über den risikofreien Zinssatz, eine Risikoprämie für das Eigenkapital, die in der Regel über börsennotierte Unternehmen hergeleitet wird, sowie einem Maß für das unternehmensindividuelle Risiko im Vergleich zum Wettbewerb bzw. Gesamtmarkt.

Vorteile

  • Kennzahlen im Jahresabschluss verfügbar
  • Zukunftsorientierung

Nachteile

  • Prognosegüteabhängig
  • abhängig von buchhalterischer Gestaltung

DCF-Verfahren

Die Basis für dieses vor allem international dominierende Verfahren bilden die finanziellen Überschüsse bzw. Zahlungsströme für die Inhaber bzw. Anteilseigner. Der Begriff selbst deutet bereits an, dass auch hier eine Diskontierung, d.h. eine Verbarwertung zur Anwendung kommt.  Zahlungen, die in ferner Zukunft liegen, tragen weniger zum Unternehmenswert bei als solche, die unmittelbar bevorstehen. Der Diskontierungsfaktor, der die zukünftigen und heutigen Zahlungsströme vergleichbar macht, richtet sich nach dem Zahlungsstrom selbst. Wird der gesamte Cashflow diskontiert, so kommen gewichtete Kapitalkosten zum Ansatz (Englisch: Weigthed Average Cost of Capital oder WACC). Wird hingegen nur der Zahlungsstrom, der den Eigenkapitalgebern zur Verfügung steht, diskontiert, so werden im Equity-Ansatz die Eigenkapitalkosten zur Diskontierung herangezogen.

Betrachtet werden nur Zahlungsströme: so mindern Abschreibungen beispielweise zwar den Jahresüberschuss in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), sind aber nicht zahlungsstromwirksam und werden daher in diesem Verfahren nur nicht berücksichtigt (oder nur insofern als ihnen  Ersatzinvestitionen und Instandhaltungen (Capex oder Capital Expienditure) für die Fortführung des Unternehmens gegenüberstehen).

Vorteile

  • Zukunftsorientierung
  • unabhängig von buchhalterischer Gestaltung

Nachteile

  • Prognosegüteabhängig
  • zeitaufwändig

Multiplikatorverfahren

Die Basis für dieses Verfahren bilden Unternehmenskennzahlen, die dazu herangezogen werden, die zu bewertende Firma zu anderen Unternehmen mit bekannten Unternehmenswert (etwa börsennotierte Unternehmen oder Transaktionen mit bekanntem Kaufpreis aus einer proprietären Datenbank) vergleichbar zu machen. Die Unternehmenskennzahlen, die dabei Verwendung finden, sind in aller Regel: Umsatz, EBIT, EBITDA oder (eher unüblich) der Jahresüberschuss. Der Multiplikator selbst ergibt sich, indem der bekannte Wert des Vergleichsunternehmens ins Verhältnis der jeweiligen Kennzahl gesetzt wird. So werden Steuerberatungskanzleien beispielsweise häufig in erster Näherung mit einem Umsatz-Multiple von 1 Bewertet (anschließend gibt Ab- und Zuschläge basierend auf den Spezifika der Kanzlei).

Vorteile

  • praxiserprobt und aktuell
  • kalibriert am Marktgeschehen

Nachteile

  • geringe theoretische Fundierung
  • Investitionsstau / Instandhaltung unzureichend berücksichtig
  • Marktdaten im Größensegment oft nicht verfügbar

Venture Capital-Ansatz

Die Basis für dieses Verfahren bildet der erwartete Exit-Erlös bei einem Verkauf oder IPO (Börsengang). Von diesem Wert wird mit der erwarteten Rendite auf den Bewertungszeitpunkt zurückgerechnet. Strebt der VC-Investor eine Rendite von 20% an, so wird mit diesem Wert diskontiert. Gleichzeitig ergibt sich der Exit-Wert aber auch aus dem Prognostizierten Umsatz und Gewinn, da diese den Preis bestimmen, der sich beim Börsengang mutmaßlich erzielen werden lässt.

Vorteile

  • praxiserprobt
  • berücksichtigt Kapitalkosten

Nachteile

  • geringe theoretische Fundierung
  • Prognosegüteabhängig

Realoptionen

Die Basis für dieses Verfahren bildet der Handlungsspielraum des Unternehmers, der bei der Ertragswertmethode unberücksichtigt bleibt. Das klassische Beispiel, das den Praxisbezug für dieses gelegentlich etwas akademisch anmutende Modell herstellt, ist das Betreiben einer Rohstoffmine. In Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen kann die Fördermenge erhöht oder gesenkt werden. Diese Flexibilität lässt sich gut mittels der Optionsmodelle (z.B. Binomialmodell), die im Finanzsektor insbesondere Risiko-Management weit verbreitet sind, abbilden.

Vorteile

  • theoretisch fundiert
  • berücksichtigt Flexibilität
  • nicht deterministisch

Nachteile

  • Preisvolatilitäten und wichtige Entscheidungen müssen modelliert werden
  • Prognosegüte der geschätzten Inputs

Das Multiplikatorverfahren als Grundlage für Ihren Unternehmenswert

Beim Verkauf eines Unternehmens bildet der von einer unabhängigen Partei ermittelte Unternehmenswert oder die ermittelte Preisspanne eine wichtige Grundlage der späteren Verhandlungen. 

 

Vorteile der Multiplikatormethode

  • Berücksichtigung vorausgegangener Transaktionen
  • Ermittlung einer Kaufpreisregion mit hoher Wahrscheinlichkeit
  • Ständige Aktualisierung der Multiples

Zur Präzisierung und Ermittlung eines genaueren Unternehmenswerts empfiehlt sich die
Anwendung weiterer Bewertungsmethoden wie der DCF-Methode oder dem Ertragswertverfahren.

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Dr. Rainer Ammon
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Meinung zum
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„Ich bedanke mich für die professionelle Unterstützung von Herrn Gwozdz und dem gesamten Team von Calandi beim erfolgreichen Verkauf meiner GmbH.“

Alexander Scheidt

Gesellschafter und Verkäufer der KBS Kunststoff-Beschichtungs-Service GmbH

„Der erfolgreiche Verkauf war in Zusammenarbeit mit dem Team von Calandi ein Prozess, in welchem ich mich jeder Zeit umfassend betreut gefühlt habe!“

Christian Schäfer

Gesellschafter und Verkäufer der PRIMUS OFENSHOP GmbH

“Man hat mich dabei unterstützt, meine Firma in gute Hände zu bringen. Im Nachhinein ist mir klar, dass die Vertragsanbahnung ohne diese Unterstützung sehr schwierig geworden wäre.”

Gerald Menger

Ehemaliger Gesellschafter des Meisterbetriebes Glaserei Menger GmbH

Für welche Branchen kommt das
Multiplikatorverfahren in Frage?

Bei einem Unternehmensverkauf kommt i.d.R das Multiplikatorverfahren zum Einsatz, da sich der Wert in Relation auf den Markt und die Branche einfacher vergleichen lässt.  

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