Technical Due Diligence

Wer ein Technologieunternehmen kaufen will, muss unter die Haube schauen können. Die technische Due Diligence ist dabei der Lackmustest für die digitale und technische Substanz eines Unternehmens. Sie deckt auf, was in Hochglanzpräsentationen gern verschwiegen wird, und liefert die Basis für realistische Bewertungen.

Mehr als nur Code-Review

Eine technische Due Diligence geht weit über die reine Begutachtung von Softwarecode hinaus. Sie untersucht die gesamte technologische Basis eines Unternehmens – von der Systemarchitektur über die Entwicklungsprozesse bis hin zur technischen Schuld. Dabei gilt es, sowohl aktuelle Stärken als auch künftige Risiken zu identifizieren.

Die kritischen Prüffelder

Bei der technischen Prüfung stehen verschiedene Bereiche im Fokus:

Der Blick nach vorn

Besonders wertvoll ist die technische Due Diligence bei der Einschätzung künftiger Investitionsbedarfe. Wo muss modernisiert werden? Welche Systeme müssen ersetzt werden? Was kostet die Beseitigung technischer Schulden? Diese Erkenntnisse sind Gold wert für die Kaufpreisfindung.

Die menschliche Komponente

Technik wird von Menschen gemacht – deshalb ist auch die Bewertung des technischen Teams ein wichtiger Aspekt. Wie gut sind die Entwickler? Wie abhängig ist man von einzelnen Schlüsselpersonen? Gibt es eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Kräften?

Zwischen Theorie und Praxis

Die Kunst der technischen Due Diligence liegt darin, die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Zeit und Ressourcen sind meist knapp, nicht alles kann bis ins letzte Detail geprüft werden. Erfahrene Prüfer wissen, wo sie genauer hinsehen müssen und wo ein oberflächlicher Blick genügt.

Die Bedeutung der technischen Due Diligence nimmt weiter zu. In einer Zeit, wo fast jedes Unternehmen auch ein Technologieunternehmen ist, wird die Bewertung der technischen Substanz immer wichtiger. Dabei verändern sich die Anforderungen ständig – Cloud Computing, KI und Cybersecurity sind nur einige der Themen, die heute mitgeprüft werden müssen.

Die Zukunft der technischen Due Diligence liegt vermutlich in der stärkeren Automatisierung der Prüfprozesse. Moderne Tools können große Codemengen analysieren, Sicherheitslücken aufspüren und technische Schulden quantifizieren. Trotzdem bleibt die Erfahrung der Prüfer entscheidend – gerade bei der Einschätzung strategischer Risiken und Potenziale.

Der Erfolg einer technischen Due Diligence misst sich letztlich daran, ob sie die richtigen Entscheidungsgrundlagen liefert. Dabei geht es nicht nur um das Aufdecken von Risiken, sondern auch um das Erkennen von Chancen. Eine gute Prüfung schafft Transparenz und ermöglicht faire Deals – zum Nutzen aller Beteiligten.