Nachfolgevorbereitung im 5-Sterne-Plus-Bereich
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Episode #045: Nachfolgevorbereitung im 5-Sterne-Plus-Bereich

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Die perfekte innerfamiliäre Nachfolgevorbereitung 

Der Nachfolgeprozess ist ein langwieriger Prozess, der häufig Probleme verursachen kann. Sei es die Übergabefähigkeit des Unternehmens, eine zu hohe Preisvorstellung, eine schlechte Vorbereitung oder auch fehlende Kompetenzen des Nachfolgers. Gründe für Probleme gibt es viele, doch wie kann eine gute Lösung aussehen? 

Bei einer innerfamiliären Nachfolge sollte der Senior-Unternehmer zum einen internes Marketing zu Hause betreiben und zum anderen offen über die Nachfolge sprechen. Unter internen Marketing versteht sich in diesem Fall, dass zu Hause ein positives Bild des Unternehmens an die Kinder vermittelt wird, sodass diese keine schlechten Assoziationen wie Stress mit dem Unternehmen haben. Genauso wichtig ist die offene Kommunikation bezüglich der Nachfolge. Hier sollten die Kinder bereits langfristig vor Übergabe auf das Thema angesprochen und gefragt werden, ob generell Interesse an einer Übernahme besteht. 

Die Vorbereitung sollte 10 Jahre vor geplantem Termin der Übergabe beginnen

Optimal hat sich eine Zeitspanne von ca. 10 Jahren vor der geplanten Übergabe herausgestellt.

Warum 10 Jahre? Ein Senior wurde zu seinen Zeiten oftmals gewissermaßen ins kalte Wasser geworfen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Kinder wie alle anderen Mitarbeiter lernen. Neben den einzelnen Abteilungen in der Firma können auch externe Praktika absolviert werden. Hier kommt es natürlich immer auf die Branche und den Tätigkeitsbereich des Unternehmens an. Eine pauschale Aussage ist hier schwierig zu treffen, dennoch können externe Praktika das Sichtfeld des angehenden Nachfolgers erweitern, sodass auch die Perspektiven aus anderen Bereichen in zukünftige Entscheidungen einfließen. Auch besondere Zertifikate in Management und Krisenbewältigung können durchaus hilfreich sein. 

Aus diesem Grund sollte man sich mit dem angehenden Nachfolger auf einen festgelegten Plan festlegen, sodass es klare Zeitabschnitte und gezielte Aufgaben gibt. Dies kann Reibungen im Nachgang deutlich verringern. Mit zusätzlicher Zeit in dem Unternehmen als normaler Mitarbeiter können den eigenen Kindern immer mehr Verantwortungsbereiche übertragen werden. 

Kurz vor Ablauf dieser 10 Jahre sollten auch Lieferanten, Partnerunternehmen, Auftraggeber und die Bank über die anstehende Übergabe informiert werden. So können sich alle beteiligten Parteien auf die Nachfolge vorbereiten. Was ebenfalls sehr hilfreich sein kann, ist die Aufnahme einer beratenden Tätigkeit des Senior-Unternehmens nach Übergabe, sodass bei wichtigen Fragen immer auf die Erfahrung zurückgegriffen werden kann. Dies wird gerade die externen Stakeholder beruhigen.

Das Loslassen muss nicht immer schwerfallen

Wenn man sich auf einen 10 Jahresplan einigt, dann ist auch langfristig das Ende für den Senior-Unternehmer in Sicht. Dieser kann seine Kinder über die folgenden 10 Jahre zu echten Geschäftsführern ausbilden und merkt an der Förderung seiner Kinder, dass das Unternehmen in gute Hände gegeben wird. 

Dort ist es aber wichtig, dass die Kinder in diesen 10 Jahren wie jeder andere Mitarbeiter behandelt werden und die gleiche Bewertung erhalten. Nur so kann wirklich gesehen werden, wie sich das eigene Kind in der Geschäftswelt behauptet und wie es sich vor bestimmten Entscheidungen verhält. Außerdem kann so auch die Risikobereitschaft und das Verhalten in Gesprächen mit Banken und Auftraggebern beurteilt werden. 

Auch die Einführung von Kontrollmitteln wie die Liquiditätsplanungen, mit der Ausgaben, Einnahmen, Rücklagen und Abschreibung dokumentiert werden, sind extrem wichtig und können sowohl die Nachfolgevorbereitung als auch den Abschied am Ende erleichtern. So kann der Geschäftsführer dafür sorgen, dass der Nachfolge gut funktionierende Kontrollmöglichkeiten hat und somit ein weiteres Risiko aus dem Weg geräumt wird. 

Ein wichtiger Rat für die Nachfolgevorbereitung

Wer kann, sollte seine Nachfolge unbedingt langfristig angehen. Denn vor allem 5 Jahre vor ‚Ende‘ sollte jedem Unternehmer klar sein, wie es weiter geht. Der Nachfolger muss bereits feststehen, damit man schauen kann, ob der Nachfolger wirklich für die Position geeignet ist. Außerdem kann man so die notwendigen Fähigkeiten fördern, die es braucht, um als Geschäftsführer in der jeweiligen Branche erfolgreich zu werden. Ein Jahr vor Übergabe ist in vielen Fällen zu kurzfristig, auch wenn es in einigen Fällen ausreichend sein wird. Wenn man eine Firma übergibt, sollte außerdem auf das Alter des Nachfolgers achten. Ist der geplante Nachfolger nur weniger Jahre jünger könnte dies ein Problem sein, da so zwei Übergaben innerhalb weniger Jahre anstehen. Hier sollte man einen Geschäftsführer von maximal 50 Jahren suchen, da dieser noch um die 15 Jahre aktiv sein wird. 

Zudem kann externe Hilfe in Form eines Unternehmensberaters hilfreich sein, der die Nachfolgerkompetenzen verschiedener Mitarbeiter einschätzt. Dies ist jedoch nicht unbedingt notwendig, sondern nur hilfreich, wenn das Unternehmen sich dies leisten kann. 

 

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