Wie Finanzinvestoren Unternehmenskäufe durchführen: Interview mit Mathias Weidner – DPE

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Mathias Weidner, mit über 30 Jahren Erfahrung in Unternehmensbeteiligungen, ist derzeit bei der DPE (Deutsche Private Equity) tätig. DPE ist ein Wachstumsinvestor, der sich auf mittelständische Unternehmen konzentriert, die sich auf dem Markt bewährt haben. Weidner, verantwortlich für Business Development und Projektmanagement, hat zuvor eine Beteiligungsgesellschaft im medizinischen Sektor gegründet und sich auf mittelständische Transaktionen spezialisiert, insbesondere in Bezug auf Nachfolgeregelungen und strategische Akquisitionen.

Die DPE spielt eine passive Rolle in ihren Beteiligungen, indem sie nicht in das Tagesgeschäft eingreift, sondern strategische Unterstützung und Netzwerke bietet. Weidners umfassende Erfahrung und sein Fokus auf den globalen Mittelstand sind zentral für die Strategie und den Erfolg der DPE.

Was ist Private Equity?

Im Bereich der Unternehmensfinanzierung spielt Private Equity eine wesentliche Rolle, die oft unter dem Begriff “Finanzinvestoren” subsumiert wird. Mathias Weidner, ein erfahrener Akteur in diesem Feld, erläutert, dass Private Equity mehr als nur eine Investitionsform ist; es repräsentiert vielmehr eine differenzierte Herangehensweise an Unternehmensbeteiligungen.

Private Equity-Gesellschaften beteiligen sich in verschiedenen Phasen der Unternehmensentwicklung. Der Investmentzyklus lässt sich grundsätzlich in drei Hauptphasen einteilen. Die erste Phase betrifft junge Unternehmen, wie Start-ups oder Early-Stage-Finanzierungen. In dieser Phase kommen in der Regel Venture-Kapitalisten ins Spiel, die hochrisikobehaftetes Kapital zur Verfügung stellen. Diese Unternehmen haben oft bereits ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt, benötigen jedoch Risikokapital, um diese auf den Markt zu bringen. Aufgrund des fehlenden “Proof of Concept” ist eine Finanzierung durch Eigenmittel oder traditionelle Banken oft nicht möglich.

In der nächsten Phase des Markteinstiegs und der anschließenden Wachstumsphase begleiten Venture-Kapitalisten das Unternehmen. Sobald das Unternehmen eine gewisse Reife und Erfolg am Markt zeigt – üblicherweise gekennzeichnet durch einen Umsatz von 40-50 Millionen Euro und ein Ergebnis von 5-6 Millionen Euro – kommen Private Equity-Gesellschaften ins Spiel. Diese Gesellschaften, wie die von Weidner vertretene, konzentrieren sich als Wachstumsinvestoren auf etablierte Unternehmen. Sie arbeiten eng mit den Unternehmern und dem Management zusammen, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und auf Wachstumskurs zu halten.

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Investoren in den einzelnen Phasen liegt vor allem im Risikoprofil und der Art der Beteiligung. Während Venture-Kapitalisten sich auf junge, risikoreiche Unternehmen konzentrieren, richten Private Equity-Gesellschaften ihr Augenmerk auf etablierte Unternehmen mit bewährten Geschäftsmodellen und soliden finanziellen Grundlagen.

Insgesamt bildet Private Equity eine Schlüsselkomponente im Spektrum der Unternehmensfinanzierung und -beteiligung, indem es Unternehmen in unterschiedlichen Wachstumsphasen unterstützt und einen maßgeblichen Beitrag zum Unternehmensverkauf und zur Weiterentwicklung von Unternehmen leistet.

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Was ist der Akquisitionsfokus?

Die Deutsche Private Equity (DPE) hat einen klar definierten Akquisitionsfokus, der die Grundlage für ihre Strategien als strategischer Investor bildet. Die von Mathias Weidner skizzierten Rahmenbedingungen geben einen detaillierten Überblick über die Zielsetzung und den Ansatz von DPE bei Unternehmensübernahmen und -beteiligungen.

Zunächst konzentriert sich DPE auf Unternehmen mit einer bestimmten Größenordnung, insbesondere im Bereich der Plattforminvestments. Die Zielunternehmen dieser Akquisitionen sind in dynamischen und fragmentierten Wachstumsmärkten tätig, in denen die Möglichkeit besteht, mehrere kleinere Unternehmen zu konsolidieren, um daraus ein großes, effizienteres Unternehmen zu formen. Dieser Ansatz ermöglicht es DPE, durch strategische Investitionen den Wert und die Reichweite der übernommenen Unternehmen signifikant zu steigern.

Die spezifischen Kriterien für Zielunternehmen sind präzise definiert. Diese Unternehmen haben in der Regel einen Umsatz von etwa 50 Millionen Euro, eine Profitabilität von mindestens 10% und verzeichnen ein jährliches Wachstum von rund 10%. Die Branchen, in denen sich DPE vornehmlich engagiert, umfassen das Gesundheitswesen, Industrietechnologien, Business-Services sowie den Energie- und Umweltsektor. Diese fünf Schwerpunkte reflektieren die strategischen Interessen und das Fachwissen von DPE in diesen speziellen Märkten.

Was ist ein Plattformunternehmen?

Plattformunternehmen spielen eine entscheidende Rolle in der Strategie von Private Equity-Gesellschaften wie der DPE. Mathias Weidner erklärt, dass ein Plattformunternehmen sowohl ein eigenständiges Unternehmen als auch die Basis für weitere operative Expansionen sein kann. Diese Unternehmen sind in der Regel mittelständische Betriebe mit Umsätzen zwischen 50 und 400 Millionen Euro, die in ihren Märkten profitabel sind und eine effiziente Organisationsstruktur aufweisen. Ein funktionierendes Management, bestehend aus verschiedenen Führungsebenen wie CEO, kaufmännischem Geschäftsführer und weiteren leitenden Angestellten, ist für ein Plattformunternehmen essentiell.

Ein Plattformunternehmen dient als funktionierende Einheit, die bereits am Markt erfolgreich ist, über eine bestehende Kundenstruktur und Lieferantenbeziehungen verfügt und in manchen Fällen sogar Marktführer in seiner Nische ist. Die Idee hinter der Akquisition eines Plattformunternehmens ist es, durch die Kombination mit anderen Unternehmen, die komplementäre Dienstleistungen oder Produkte anbieten, die Wertschöpfungskette zu erweitern und das Unternehmen profitabler zu machen.

Viele Unternehmer haben bereits Ideen zur Expansion, jedoch fehlen ihnen oft das nötige Kapital oder die Managementkapazitäten, um diese umzusetzen. In solchen Fällen suchen sie einen Partner wie DPE, der Kapital, Managementexpertise und Netzwerke bereitstellt. Durch die sogenannte Due Diligence-Phase untersucht DPE das Unternehmen gründlich, um die Marktchancen und das Potenzial für weitere Akquisitionen zu bewerten.

Die Wertschöpfung durch DPE besteht darin, verschiedene Technologien und Kundengruppen zu integrieren und das Unternehmen regional auszudehnen. Das Ziel ist es, ein jährliches Wachstum von 25 bis 30 % zu erreichen. Weidner gibt das Beispiel eines Handwerksunternehmens, das durch 36 Akquisitionen unter Beteiligung von DPE einen enormen Wachstumssprung von 50 Millionen Euro Umsatz und 250 Mitarbeitern auf 330 Millionen Euro Umsatz und 2000 Mitarbeiter erlebte.

DPE hat auch Plattformunternehmen, die sich auf spezialisierte Dienstleistungen wie die Analyse von Gebäuden und die Trennung von Wert- und Schadstoffen konzentrieren. Durch die Kombination dieser Unternehmen in einer erweiterten Wertschöpfungskette können sie profitabler gemacht werden.

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Die Rolle von DPE nach einem Unternehmenskauf?

Nach dem Erwerb eines Unternehmens durch die DPE Deutsche Private Equity gestaltet sich die Zusammenarbeit vielschichtig und basiert auf einer partnerschaftlichen Beziehung. Mathias Weidner erläutert, dass die DPE eine aktive, aber nicht invasive Rolle in den Unternehmen einnimmt, in die sie investiert. Der Fokus liegt darauf, eine Balance zwischen der Unterstützung des operativen Geschäfts und der Wahrung der Eigenständigkeit des Managements zu finden.

Während des Beteiligungsprozesses und der Verhandlungen achtet DPE darauf, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die sowohl den Interessen des Gesellschafters als auch denen des Managements entspricht. Dieser Prozess umfasst sowohl Shareholder- als auch Management-Deals. DPE beteiligt sich am operativen Tagesgeschäft, tritt jedoch nicht direkt in die Geschäftsführung ein. Es ist wichtig, dass während der Verhandlungsphase sowohl das Management als auch der alte Gesellschafter mit der Einigung zufrieden sind.

Nach der Beteiligung wird individuell festgelegt, welche Anteile der Gesellschafter und das Management behalten. DPE zielt darauf ab, das Management zu intensivieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, an der Wertsteigerung des Unternehmens teilzuhaben. Dieser Ansatz spiegelt die Philosophie von DPE wider, als strategischer Partner zu agieren, der sowohl das Wachstum des Unternehmens fördert als auch das bestehende Management unterstützt und motiviert.

Beispiel eines Unternehmenskaufs

Ein konkretes Beispiel für einen Unternehmenskauf durch die DPE Deutsche Private Equity zeigt, wie die Gesellschaft als Partner agiert, um Unternehmen in ihrer Wachstumsphase zu unterstützen. Mathias Weidner erläutert, dass DPE sich darauf konzentriert, dem Unternehmen “Luft zum Atmen” zu geben, indem es nicht mit zusätzlichen Kapitaldiensten belastet wird, die das Wachstum behindern könnten. Stattdessen bringt DPE Kapital mit, um genau dieses Wachstum zu finanzieren.

Ein typisches Szenario könnte der Aufbau einer neuen Produktionsstätte sein, den DPE finanziell unterstützt. Dies kann auch die Einbeziehung einer Bank erforderlich machen. Darüber hinaus investiert DPE in die Organisation selbst, wie in Vertrieb, Service und ähnliche Einheiten.

Zu Beginn des Beteiligungsprozesses setzt DPE gemeinsam mit dem Management und dem Gesellschafter mehrere Projekte auf, wie beispielsweise ein Digitalisierungsprojekt. Dabei wird analysiert, wo im Unternehmen Prozesse digitalisiert werden können, um Effizienz zu steigern und die Arbeit der Mitarbeiter zu erleichtern. Dies betrifft die gesamte Wertschöpfungskette, von Einkauf und Verkauf über Produktion bis hin zu Service und Administration. Ein Beispiel hierfür ist die Umstellung von manuellen auf automatisierte Prozesse in der Qualitätskontrolle, wie bei einem Unternehmen aus dem Portfolio von DPE, das Kunststoffteile für die Automobilindustrie produziert. Früher manuell durchgeführt, erfolgt die Qualitätskontrolle nun mittels Sensoren und Kameras, die Gewichtsabweichungen oder Unregelmäßigkeiten in den Produkten erkennen.

Diese Investitions- und Unterstützungsstrategie von DPE ermöglicht es Unternehmen, die nächste Wachstumsstufe zu erreichen, sei es durch den Bau neuer Fabriken, die Einführung neuer Technologien oder die Verbesserung von Geschäftsprozessen. Durch diese Herangehensweise wird das Unternehmen nicht nur profitabler, sondern auch zukunftssicherer und wettbewerbsfähiger gemacht.

Vier operative Felder in denen die DPE unterstützt 

Die DPE Deutsche Private Equity unterstützt Unternehmen, in denen sie investiert, in vier operativen Feldern, die wesentlich zum Unternehmenserfolg beitragen. Mathias Weidner hebt hervor, dass es neben der bereits erwähnten Digitalisierung noch weitere Bereiche gibt, in denen DPE als strategischer Partner agiert, um den Wert und die Effizienz von Unternehmen zu steigern.

  1. Preismodelle und Wertschöpfung: DPE unterstützt Unternehmen bei der Überprüfung und Anpassung ihrer Preismodelle. Beispielsweise kann durch die Einführung effizienterer Produktionsprozesse, wie automatisierter Qualitätskontrollen in der Kunststoffherstellung für die Automobilindustrie, die Produktqualität erhöht und gleichzeitig die Kosten gesenkt werden. Dies ermöglicht eine Neugestaltung der Preisstruktur und kann zu höheren Gewinnmargen führen. Ein weiteres Beispiel ist die antizyklische Anpassung der Preise, um von geringerer Marktkonkurrenz zu profitieren. Durch solche strategischen Anpassungen können Unternehmen ihren Gewinn steigern und ihre Marktposition festigen.
  2. Finanzinvestitionen und Unternehmensverkäufe: DPE unterstützt Unternehmen auch bei Finanzinvestitionen und im Prozess von Unternehmensverkäufen. Dies umfasst die Beratung und Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Käufer, die Bewertung des Kaufpreises und die strategische Planung der Transaktion. In der Phase der Unternehmensnachfolge bietet DPE ebenfalls ihre Expertise an, um einen nahtlosen Übergang und die Wahrung der Unternehmenskontinuität zu gewährleisten.
  3. Management und Organisation: Ein weiterer Fokus liegt auf der Beratung und Unterstützung im Bereich Management und Organisation. DPE arbeitet eng mit dem Managementteam zusammen, um die Unternehmensstruktur zu optimieren, effektive Führungspraktiken zu implementieren und die Mitarbeiterentwicklung zu fördern. Diese Unterstützung trägt dazu bei, die Effizienz des Unternehmens zu verbessern und langfristiges Wachstum zu sichern.
  4. Technologie und Innovation: Schließlich engagiert sich DPE in der Förderung von Technologie und Innovation in den Unternehmen. Dies beinhaltet Investitionen in neue Technologien, die Unterstützung bei der Produktentwicklung und die Implementierung innovativer Lösungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und neue Marktchancen zu erschließen.
Beispiel einer Maßnahme die die DPE in Unternehmen durchführt

Wir haben ein Unternehmen, das Ambulanzflugleistungen anbietet. Hier gibt es natürlich saisonale Schwankungen und auch Zeiten, in denen die Nachfrage niedriger ist. Ein mögliches Preismodell könnte sein, den Preis zu einer Zeit, in der die Auslastung geringer ist, leicht anzuheben, da die Bezugskosten in dieser Zeit höher sind.

In der Vergangenheit haben wir festgestellt, dass dies nicht unbedingt dazu führt, dass Kunden abgeschreckt werden, da wir eine hochqualifizierte Dienstleistung und Problemlösung anbieten. Wir haben auch festgestellt, dass die Preiselastizität auf der Einkaufsseite höher ist, wenn wir eine entsprechend gute Dienstleistung und Problemlösung anbieten.

Die Policy der DPE

Die Policy der DPE Deutsche Private Equity, die vor einigen Jahren definiert wurde, legt die Kriterien fest, unter denen Unternehmen erworben und weiterentwickelt werden. Mathias Weidner betont, dass bei der Überprüfung potenzieller Unternehmensakquisitionen nicht nur die Einhaltung bestimmter Richtlinien wichtig ist, sondern auch das Potenzial, diese weiter zu verbessern.

Ein zentraler Aspekt der DPE-Policy ist die Bewertung von Unternehmen hinsichtlich Umwelt-, Mitarbeiter- und Corporate Governance-Aspekten. Unternehmen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, kommen für eine Beteiligung nicht in Frage. Ist ein Unternehmen jedoch in der Lage, diese Kriterien zu erfüllen, wird es von DPE konsequent weiterentwickelt, wobei ein wichtiger Faktor die Möglichkeit ist, das Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt klimaneutral zu machen.

Die Zusammenarbeit mit dem Management und den Gesellschaftern ist ein integraler Bestandteil der Strategie von DPE. Weidner erklärt, dass es nicht sinnvoll wäre, dem Management strikte Vorgaben zu machen, da dies die operative Effizienz beeinträchtigen könnte. Stattdessen werden zu Beginn jeder Beteiligung gemeinsam mit dem Management Ziele und Meilensteine festgelegt. Die Umsetzung dieser Maßnahmen liegt in den Händen des Managements, das über die notwendige Nähe zum Betrieb verfügt. DPE überwacht den Fortschritt regelmäßig und steht beratend zur Seite, wenn nötig.

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Finanzinvestoren Unternehmensverkäufe: Der Transaktionsprozess der DPE

Der Transaktionsprozess der DPE Deutsche Private Equity ist ein strukturierter Ablauf, der mit dem ersten Kontakt durch Intermediäre beginnt und bis zur Unterzeichnung des Unternehmenskaufvertrags führt. Mathias Weidner beschreibt diesen Prozess detailliert, der für strategische Investoren wie DPE typisch ist.

  • Kontaktaufnahme durch Intermediäre: Der Prozess startet, wenn DPE von Intermediären wie Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Beratern auf eine Beteiligungsmöglichkeit aufmerksam gemacht wird. Diese Experten sind oft mit dem Verkauf des Unternehmens beauftragt und suchen geeignete Käufer.
  • Erste Einschätzung und Vertraulichkeitsvereinbarung: DPE erhält einen anonymisierten Teaser des Unternehmens, der grundlegende Informationen enthält, um das Interesse von DPE zu wecken und eine erste Passgenauigkeit zu prüfen. Wenn Interesse besteht, wird eine Vertraulichkeitsvereinbarung (NDA) unterzeichnet, um detailliertere Informationen über das Unternehmen zu erhalten.
  • Information Memorandum und detaillierte Analyse: Nach der Unterzeichnung der NDA erhält DPE ein Information Memorandum, das ausführliche Informationen über die Gesellschaftsstruktur, Mitarbeiterorganisation, Produkte und Dienstleistungen, Maschinenpark, Kundenstruktur sowie rechtliche und steuerliche Aspekte enthält. DPE wertet diese Informationen sorgfältig aus, um zu entscheiden, ob eine Beteiligung sinnvoll ist.
  • Unverbindliches Angebot und Diskussion: Basierend auf der Analyse gibt DPE ein unverbindliches Angebot ab. Wenn dieses Angebot den Erwartungen des Verkäufers entspricht, beginnen direkte Gespräche mit dem Verkäufer und dem Management, um weitere Details zu klären und Potenziale für die Unternehmensentwicklung zu diskutieren.
  • Entwicklung eines Beteiligungskonzepts: In dieser Phase wird das Konzept für die Beteiligung entwickelt, wobei DPE gemeinsam mit dem Management und dem Verkäufer die zukünftige Ausrichtung und Strategie des Unternehmens plant.
  • Unternehmenskaufvertrag und Abschluss der Transaktion: Nachdem alle Details geklärt sind und die strategische Ausrichtung feststeht, wird der Unternehmenskaufvertrag ausgearbeitet und unterzeichnet, womit der Beteiligungskauf abgeschlossen wird.

Der Transaktionsprozess ist für DPE als Private Equity Investor eine Kombination aus sorgfältiger Analyse, strategischer Planung und enger Zusammenarbeit mit den bestehenden Eigentümern und dem Management des Zielunternehmens. Dieser Prozess gewährleistet, dass die Übernahme nicht nur finanziell und strukturell sinnvoll ist, sondern auch strategisch zu den Zielen von DPE passt und das Potenzial für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens bietet.

Was passiert nach dem Kauf eines Unternehmens?

Nach dem Erwerb eines Unternehmens durch die DPE Deutsche Private Equity unternimmt das Unternehmen mehrere wichtige Schritte, um das Wachstum und die Entwicklung des erworbenen Unternehmens voranzutreiben. Mathias Weidner gibt einen detaillierten Einblick in diesen Prozess und den zeitlichen Rahmen.

  • Ausarbeitung der Strategie: Unmittelbar nach dem Abschluss der Transaktion arbeitet DPE eng mit dem Management des erworbenen Unternehmens zusammen, um eine detaillierte Zukunftsstrategie zu entwickeln. Diese Strategie beinhaltet die Festlegung von Zielen, die durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden sollen, wie beispielsweise Zukäufe weiterer Unternehmen oder die Expansion in angrenzende Märkte.
  • Maßnahmenkatalog und Projekte: Ein wichtiger Teil der Strategie ist die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs, der Projekte in Bereichen wie Digitalisierung, operative Exzellenz und Mitarbeiterthemen umfasst. DPE legt Wert darauf, dass das erwerbende Unternehmen stabil genug ist, um weitere Unternehmen zu integrieren, ohne dabei die Profitabilität oder Produktivität zu beeinträchtigen.
  • Nachhaltiges Wachstum: Ein Ziel von DPE ist es, nachhaltiges Wachstum von 20-30% pro Jahr zu erreichen. Dabei wird betont, dass die Freisetzung von Mitarbeitern nicht als Mittel zur Steigerung der Profitabilität angesehen wird.
  • Haltedauer des Unternehmens: Die Dauer, für die DPE das Unternehmen hält, variiert und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Branche und der Marktentwicklung. Obwohl die typische Dauer bei 5-6 Jahren liegt, kann diese je nach Umständen variieren. DPE hat Erfahrungen mit Haltedauern zwischen 4 und 7 Jahren gemacht, in Ausnahmefällen kann diese aber auch länger oder kürzer sein. DPE sieht sich als Partner auf Zeit und plant die Exit-Strategie entsprechend den festgelegten Zielen und Marktentwicklungen.

Diese Schritte spiegeln die Methodik wider, mit der DPE als Private Equity Investor nach dem Erwerb eines Unternehmens agiert, um dessen Wachstum und Wertsteigerung zu maximieren, während es gleichzeitig die Unabhängigkeit und Integrität des Unternehmens respektiert.

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Wie werden die Unternehmen für die eigene Plattform ausgesucht?

Bei der Auswahl von Unternehmen für ihre Plattform nutzt die DPE Deutsche Private Equity eine Kombination aus verschiedenen Methoden. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit zahlreichen Intermediären im deutschsprachigen Raum, die regelmäßig über die aktuellen Investitionskriterien und -möglichkeiten von DPE informiert werden. Diese Intermediäre kennen die spezifischen Anforderungen von DPE und können passende Unternehmen vorschlagen.

Zusätzlich nutzt DPE Informationen aus ihrem bestehenden Portfolio und Kontakten zu Wettbewerbern, um von Nachfolgeregelungen oder Verkaufsabsichten zu erfahren. Auch die Zusammenarbeit mit Beratern, die potenzielle Unternehmen identifizieren und recherchieren, spielt eine Rolle.

DPE betont die Wichtigkeit des persönlichen Kontakts im Akquisitionsprozess. Wenn ein Mittelständler von DPE kontaktiert wird, kann dies für ihn überraschend sein, besonders wenn er bereits Verkaufsabsichten hegt. Diese direkten Gespräche können den Grundstein für weitere Verhandlungen und mögliche Akquisitionen legen.

Empfehlung für Unternehmensverkäufer

Mathias Weidner empfiehlt Unternehmensverkäufern, beim Verkaufsprozess Flexibilität zu bewahren und sich nicht auf einen bestimmten Käufertyp oder Verkaufsprozess festzulegen. Es ist ratsam, Angebote von unterschiedlichen Parteien, einschließlich Finanzinvestoren, in Betracht zu ziehen und mehrere Optionen zu erwägen. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Verkäufer, die verschiedenen Kaufmotive und Unterschiede in den Angeboten zu verstehen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Ein weiterer wichtiger Ratschlag ist, Emotionen aus dem Verkaufsprozess herauszuhalten und sich auf qualifizierte Berater wie Steuerberater und Rechtsanwälte zu stützen. Diese Experten können den Prozess effizient managen, viele Aufgaben übernehmen und dabei helfen, die besten Bedingungen für die Unternehmensübernahme auszuhandeln.

Der Verkauf eines Unternehmens kann emotional belastend sein, besonders wenn es sich um ein Familienunternehmen handelt, das über Generationen hinweg geführt wurde und für das kein Nachfolger gefunden werden kann. In solchen Fällen ist es umso wichtiger, sich von den emotionalen Aspekten zu distanzieren und den Fokus auf die strategischen und finanziellen Aspekte der Transaktion zu legen.

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