Eine Geschäftsidee verkaufen: Was Sie beachten müssen

Geschäftsidee verkaufen - Unternehmer Radio
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Sie haben eine erfolgversprechende Idee für ein Start-up, aber zu wenig Zeit oder Startkapital, um diese selbst zu verwirklichen? Dann könnte der Verkauf Ihrer Idee an ein Unternehmen oder erfahrene Erfinder für viel Geld die Lösung sein.

Beim Verkauf sollten Sie das Problem, das Ihre Idee löst, klar darstellen und den Mehrwert für potenzielle Käufer hervorheben. Es ist wichtig, Ihre Idee oder das Projekt rechtlich zu schützen, beispielsweise durch Patente, um Ihre Erfindung abzusichern. Zudem sollten Sie detaillierte Pläne und Projekte für die Gründung des Startups vorlegen, um die Machbarkeit und das Potenzial Ihrer Geschäftsidee zu demonstrieren.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, einen Partner zu finden, der die Vision Ihrer Geschäftsidee versteht und das nötige Engagement mitbringt, um sie zum Erfolg zu führen.

Was ist überhaupt eine Geschäftsidee und wie lässt sie sich vermarkten?

Unter einer Geschäftsidee versteht man eine Vorstellung vom beziehungsweise ein Konzept für den Aufbau eines Neugeschäfts. Gewöhnlich verbinden Unternehmensgründer und -gründerinnen diese Idee mit einem Geschäftsplan, der Chancen und Risiken der Umsetzung einer Geschäftsidee beschreibt und Entwicklungsperspektiven entwirft.

Wer eine Geschäftsidee verkaufen will, statt selbst als Unternehmer, als Unternehmerin aktiv zu werden, sollte Interessierten allerdings schon etwas mehr als nur die Idee selbst anzubieten haben: Ohne mindestens ein überzeugendes und in sich schlüssiges Konzept vorzuweisen, wird sich ein Verkauf zu einem vernünftigen Preis kaum realisieren lassen.

Das liegt unter anderem daran, dass es bereits einen sehr großen Markt für unausgereifte Geschäftsideen gibt. Wer sich im Internet auf die Suche nach entsprechenden Angeboten macht, wird schnell fündig – etwa auf Ebay oder Amazon, wo sich wenig ausgereifte und kaum detaillierter ausgeführte Ideen schon um wenige Euro erstehen lassen. Nicht selten werden auch ganze Sammlungen von Geschäftsideen in Buchform – meist im Eigenverlag herausgebracht – angeboten.

Für Käufer mag es durchaus interessant sein, ein paar Euro zu investieren und sich durch die Ideen anderer für ein eigenes Geschäftsprojekt inspirieren zu lassen – mehr aber auch schon nicht. Für Verkäufer lohnt sich diese Art der Vermarktung von Ideen jedoch kaum, wenn dabei auch eine entsprechende Abgeltung herausschauen soll – dafür ist es mit Sicherheit zielführender, eine gut ausgearbeitete, qualifizierte Idee als Gesamtkonzept anzubieten.

Wie kann ein erfolgreiches Konzept für eine Geschäftsidee nun aussehen? Das hängt unter anderem davon ab, welches Produkt oder welche Dienstleistung hinter der Idee steht: Wollen Sie zum Beispiel eine App Idee verkaufen, sollten Sie sowohl die Funktionen der geplanten App als auch die technische Umsetzung so genau wie möglich beschreiben sowie angenommene Entwicklungskosten anführen.

Haben Sie dagegen ein Konzept für eine innovative Dienstleistung im Kopf, sollten Sie ausführen, welche Zielgruppe Ihre Idee ansprechen soll, warum Sie diese Art der Dienstleistung als neuartig, Erfolg versprechend und gut umsetzbar betrachten. Dabei kann es sich um ein Coaching, eine neue Form von Transkription oder eine SaaS-Technologie handeln. 

Als Erweiterung Ihres Konzeptes haben Sie die Möglichkeit, gleich einen ganzen Businessplan zu erarbeiten und damit nicht nur eine Idee, sondern ein Gesamtpaket zu verkaufen– allerdings müssen Sie dann, wie auch bei einem Unternehmensverkauf, auch wesentlich mehr Zeit für die inhaltliche Gestaltung aufwenden und über ein ausreichendes Marketingwissen verfügen.

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Geschäftsidee verkaufen: Welche Aspekte sind von Bedeutung?

Neben Originalität und Umsetzbarkeit sind zwei weitere Aspekte für einen erfolgreichen Verkauf einer Geschäftsidee von Bedeutung: Der zeitliche und unter Umständen auch der finanzielle Aufwand, den Sie für die Entwicklung Ihrer Idee aufgebracht haben, sowie das Fachwissen, das dazu notwendig war. Beide Faktoren bestimmen den zu erzielenden Kaufpreis wesentlich mit, da sie bei entsprechender Umsetzbarkeit gute Indikatoren für Marktwert einer Geschäftsidee sind.

Ideen verkaufen sich – wie alle anderen Produkte – nicht durch ihre Originalität allein, und vor allem ist diese meist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Um potenziellen Interessenten und Interessentinnen die Besonderheit Ihrer Produkt- oder Dienstleistungsidee erkennbar zu machen, sollten Sie zusätzlich zu einem Marketingkonzept eine Darstellung der erbrachten geistigen Leistung sowie gegebenenfalls Ihrer Investitionen für die Entwicklung anfertigen.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je detailreicher Ihre Idee ausgearbeitet ist, desto besser stehen die Chancen, sie auch zu verkaufen. Um die Chancen auf einen erfolgreichen Verkauf zu erhöhen, ist es sinnvoll, sich über mögliche Schutzrechte an der eigenen Produktidee Gedanken zu machen.

Eine Idee schützen lassen? – Alle Möglichkeiten auf einen Blick

Vorweg: Auf eine Idee alleine oder auch auf ein ausgearbeitetes Geschäftskonzept lassen sich gewerbliche Schutzrechte nicht anwenden – damit eine Idee für ein bestimmtes Produkt oder Design geschützt werden kann, müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Die gewerblichen Schutzrechte in Deutschland umfassen einerseits das klassische Patent – ein Schutzrecht für technische Erfindungen oder neue Verfahren – und andererseits die wesentlich schneller und einfacher zu erlangenden Schutzrechte für Gebrauchsmuster, Designs (früher: Geschmacksmuster) und Marken.

Um ein gewerbliches Schutzrecht in Anspruch nehmen zu können, müssen Sie Ihre Erfindung beziehungsweise Ihr Design oder Ihre Marke möglichst exakt beschreiben und diese Beschreibung gemeinsam mit den für die Anmeldung notwendigen Formularen am Patentamt einreichen. Beachten Sie dabei, dass es sich in jedem Fall um Neuheiten handeln muss – Sie sollten vor der Anmeldung recherchieren, ob Ihre Idee tatsächlich vollkommen neu ist und nicht bestehende Schutzrechte eines Dritten verletzt. Dabei hilft eine Datenbank des deutschen Patentamtes, in die Sie online Einblick nehmen können.

Das Erlangen eines gewerblichen Schutzrechtes ist zwar mit einem gewissen Aufwand verbunden und verursacht Kosten, bietet Ihnen aber einen hohen Schutz und exklusive Verwertungsrechte, die für einen Verkauf natürlich vorteilhaft sind. Sobald also etwas mehr Einsatz im Spiel ist als der bloße gedankliche Entwurf für eine Geschäftsidee, geht es auch darum, einen fairen Preis zu erzielen, der dem Aufwand für die Entwicklung gerecht wird.

Welche Strategien dabei sinnvoll sind, ob ein Verkauf an Privatpersonen Erfolg versprechen kann oder ob es in manchen Fällen nicht besser ist, eine Produktidee einer bestehenden Firma anzubieten, erörtern wir im folgenden Absatz.

Produktidee an Firma verkaufen oder privaten Käufer finden – was verspricht mehr Erfolg?

Wollen Sie eine Geschäftsidee oder eine Webseite verkaufen, sollten Sie zunächst eine Zielgruppe geeigneter Interessenten definieren. Im Prinzip kommen zwei unterschiedliche potenzielle Kaufinteressenten in Frage: Private, die eine Neugründung planen oder bereits bestehende Firmen.

Welche Zielgruppe für Ihre Idee eher in Frage kommt, richtet sich einerseits nach der Art Ihrer Idee, zu einem wesentlichen Teil aber auch nach den notwendigen Investitionskosten. Bedenken Sie, dass ambitionierte Gründer und Gründerinnen meist nicht über unbeschränkte finanzielle Mittel verfügen, dafür oft neuen Ideen gegenüber aufgeschlossener und grundsätzlich risikofreudiger sind.

Eine Idee, die mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden ist, ist dagegen bei finanzkräftigeren Ansprechpartnern besser aufgehoben – Sie dürfen hier einen höheren Ertrag erwarten, müssen sich aber auch besonders gut verkaufen – das bedeutet, nachvollziehbar zu erklären, warum Sie vom Erfolg Ihrer Geschäftsidee absolut überzeugt sind.

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Dr. Rainer Ammon
Unternehmenswert-Experte
Dr. Rainer Ammon Bewertungsexperte Unternehmer Radio

Geschäftsidee verkaufen: Schritt für Schritt zum erfolgreichen Abschluss

Ideen verkaufen – wie kann das am besten gelingen? Haben Sie Ihr Konzept ausgearbeitet und eventuelle Schutzrechte erlangt, beginnt die Suche nach geeigneten Interessenten. Wenn Sie nicht „ins Blaue” inserieren oder suchen wollen, bietet sich auch hier zunächst intensive Recherche an: Welche Personengruppe, welche Firmen könnten, an meiner Idee interessiert sein? Gibt es Firmen, die bereits in ähnlichen Geschäftsfelder tätig sind und möglicherweise einer Ergänzung oder Erweiterung ihrer Tätigkeit interessiert sein könnten?

Haben Sie eine ausreichende Anzahl an möglichen Interessenten zusammengestellt, geht es an die professionelle Vermarktung Ihrer Geschäftsidee: Um Ihre Idee überblicksmäßig zu präsentieren, empfiehlt es sich, ein Kurzkonzept mit den wichtigsten Eckpunkten als Teaser zu verfassen. Damit
Sie Ihre Produktidee erfolgreich an eine Firma verkaufen können, müssen Sie bei den Verantwortlichen Interesse und auch Vertrauen erwecken.

Suchen Sie deshalb am besten nach erfolgreichen bestehenden Projekten, Produkten oder Dienstleistungen, die mit Ihrem eigenen Entwurf vergleichbar sind und die nachweislich funktionieren – am besten eignen sich dafür internationale Beispiele für Produkte, die am deutschen Markt noch nicht vertreten sind. Das erleichtert Interessierten die Entscheidung, da sowohl ein positives Beispiel für eine erfolgreiche Geschäftsidee geliefert wird als auch die Sorge, am eigenen Markt zu viel Konkurrenz vorzufinden, unbegründet ist.

Sind Sie mit einem Geschäftspartner einig geworden, gilt es, einen Preis für Ihre Idee festzulegen und einen Vertrag für den Verkauf, die Verwertungsrechte, die Dauer der Rechteübertragung, eventuelle Gewinnbeteiligungen et cetera enthält, zu erstellen. Je nach Wert Ihrer Idee sollten Sie sich dabei von einem Anwalt oder Notar beraten lassen, der gegebenenfalls auch die Vertragserstellung übernehmen kann.

So gehen Sie auf Nummer sicher und vermeiden eventuelle Rechtsstreitigkeiten, falls es zu Uneinigkeiten mit dem Käufer, der Käuferin kommen sollte oder der Abnehmer sich nicht an Vereinbarungen bezüglich der Verwertung hält.

Einem Verkauf ohne Vertrag sollten Sie nur zustimmen, wenn es sich um keine besonders wertvolle Idee handelt und Sie den vereinbarten Kaufpreis mit Übergabe Ihres Konzeptes erhalten.

Achtung, Falle: So vermeiden Sie Fehler bei der Vermarktung Ihrer Idee

Eine technische Erfindung, ein Onlinegame, ein neuartiges Tool: Ob Sie nun an einen Privaten eine App Idee verkaufen oder eine innovative Produktidee an eine Firma verkaufen, Sie sollten mögliche Fallstricke beim Verkauf immer im Auge behalten. Dazu zählen vor allem:

  • eine fehlende oder falsche Markteinschätzung: auch ein wirklich gutes und innovatives Produkt kann zu einem bestimmten Zeitpunkt oder auf einem bestimmten Markt gerade nicht gefragt sein,
  • eine unzureichende konzeptuelle Gestaltung und/oder eine mangelhafte Präsentation – auch das beste Produkt muss professionell vorgestellt werden,
  • eine falsche/überzogene Preisvorstellung: Für die meisten guten Ideen gibt es Abnehmer, aber die Preisgestaltung muss nach marktüblichen Kriterien erfolgen – Phantasiepreise schrecken potenzielle Interessen eher ab und schaden Ihrem Ruf als seriöser Geschäftspartner, als seriöse Geschäftspartnerin,
  • eine inhaltlich falsche oder überzogene Beschreibung Ihrer Idee/Ihres Produkts: Bleiben Sie ehrlich, Übertreibungen und falsche Darstellungen führen zu Vertrauensverlust bei den Interessenten.

Worauf Sie außerdem noch achten sollten, wenn Sie eine Geschäftsidee verkaufen – besonders, wenn es sich um sehr komplexe und detailreiche Konzepte handelt, in dem viel Zeit- und Arbeitsaufwand steckt: Geben Sie nicht zu viel von Ihrer Idee preis, solange Sie noch keinen sicheren Verkaufspartner gefunden haben.

Die Gefahr, dass jemand sich von Ihrer Idee „inspirieren” lässt und ein eigenes Geschäftskonzept daraus entwickelt, ohne Ihre gedankliche Leistung entsprechend abzugelten, ist natürlich vorhanden, sobald Sie Details Ihrer Geschäftsidee in irgendeiner Form bekannt geben. Dennoch kann ein gut geplantes Stufenkonzept zumindest teilweise davor schützen, dass jemand Ihr gesamtes Geschäftskonzept abschöpft, bevor Sie einen Vertrag abgeschlossen haben.

Sie können das verhindern, indem Sie Interessierten zunächst nur einen groben Überblick über Ihr Konzept geben – das allerdings durchaus Interesse erwecken und als Teaser dienen soll. Weitere Details geben Sie erst bekannt, wenn Sie mit den Interessenten in konkrete Verkaufsgespräche treten. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Vorvertrag zu erstellen, der eine Schadenersatzpflicht bei Verwendung von Teilen des Konzepts oder des gesamten Konzepts durch den Interessenten vorsieht, falls es zu keinem Geschäftsabschluss kommt.

Sollten Sie eine solche Vorgehensweise wählen, empfiehlt es sich ebenfalls, juristische Beratung in Anspruch zu nehmen, bevor Sie Ihre Geschäftsidee verkaufen.

Zusammenfassung

Unter einer Geschäftsidee versteht man eine Vorstellung vom beziehungsweise ein Konzept für den Aufbau eines Neugeschäfts. Um eine Geschäftsidee verkaufen zu können, ist es nicht notwendig, das Unternehmen erst zu gründen, da ein Markt für unausgereifte Geschäftsideen besteht. 

Faktoren, die den Preis einer Geschäftsidee bestimmten, sind die Originalität und die Umsetzbarkeit. Auch der zeitliche und finanzielle Aufwand spielen eine Rolle. 

Geschäftsideen können durch ein gewerbliches Schutzrecht geschützt werden, jedoch müssen dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Informieren Sie sich dazu am besten auf der Webseite des deutschen Patentamtes. 

Außerdem sollten Sie bei dem Verkauf Ihrer Geschäftsidee zahlreiche Fehler vermeiden. So können eine falsche Markteinschätzung, eine unzureichende konzeptuelle Gestaltung oder eine falsche oder überzogene Preisvorstellung zu Problemen bei dem Verkauf führen.

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