In diesem Blog-Beitrag befassen wir uns mit den Ursachen, WARUM der Mangel an potenziellen Nachfolgern bzw. Käufern entstanden ist.
Nachfolger finden – die große Herausforderung zukünftig ausscheidender Unternehmer. Immer weniger Menschen sind in Deutschland bereit, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Laut den Erhebungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn ist die Zahl der gewerblichen Gründungen von 572.538 im Jahr 2004 auf nur noch 298.546 im Jahr 2015 gesunken – das ist ein Rückgang um fast 48 %!
So sinkt die Anzahl der mittelständischen Unternehmen seit 2012 kontinuierlich. Die Aufgabe “Nachfolger finden” – stellt sich immer mehr als eine große Herausforderung dar.
Das hat besonders bittere Konsequenzen für die Unternehmer, die einen Nachfolger für ihre Firma suchen. Konnten beispielsweise bislang noch 54 % der Nachfolgen innerhalb der Familie geregelt werden, ändert sich das aktuell dramatisch. So hat die jüngste Entrepreneurship-Studie der Universität St. Gallen GUESSS gezeigt, dass nur noch 2,5 % der studierenden Unternehmerkinder 5 Jahre nach Studienende Interesse haben, die Firma ihrer Eltern zu übernehmen – direkt nach dem Studium sind es sogar nur 1,9 %.
Auf der Hitliste der Karrierewünsche bedeutet das Platz 10 von 10. Im Vergleich zum Vorjahr stellt das eine weitere, drastische Verschlechterung von ca. -50 % dar (4,9 % bzw. 3,5 % 2015). Ähnlich verschlechtert hat sich auch die Bereitschaft, die Nachfolge in einem anderen als dem eigenen Familienunternehmen anzutreten.
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Woran liegt es das Sie keinen Nachfolger finden?
Aktuell kommen mehrere Punkte zusammen, die es viel schwerer als in der Vergangenheit machen, einen Nachfolger zu finden. Dazu zählen
- Demographischer Wandel
- Wertewandel
- guter Arbeitsmarkt
- Gründungen nach der Wende
- Fehlende Übergabefähigkeit der Firma
- Schlechte Vorbereitung des Nachfolgers
- Digitalisierung
Gut, an den ersten 4 Punkten können Sie als einzelner Unternehmer wenig ändern; sie gilt es lediglich zu kennen, damit man sich selbst als Unternehmer mit seinem eigenen Nachfolgeprojekt besser in die Gesamtsituation einordnen kann. Sehr wohl haben Sie aber Einfluss auf die weiteren 3 Gründe, die eine Nachfolge wirksam verhindern können.
Die Demografie schlägt zu
Dass uns der demografische Wandel neben der Rentendebatte auch den Fachkräftemangel beschert hat, ist hinlänglich bekannt. Die Medien berichten regelmäßig darüber, in nahezu allen Branchen fehlt qualifiziertes Personal.
Weit weniger wird aber über den Nachfolgermangel berichtet, der natürlich auch damit einhergeht. Tragisch dabei ist, dass in der mittelständisch geprägten deutschen Wirtschaft mit jeder nicht realisierten Nachfolge im Schnitt rund 15 Arbeitsplätze verloren gehen.
Das Statistische Bundesamt liefert die Zahlen zu der Szenerie: In den kommenden Jahren bleibt das Niveau der Altersgruppe von 35 bis 45 Jahren, der die Nachfolger meist angehören, zwar in etwa bei ca. 10 Mio. Personen stabil, danach wird es aber kontinuierlich sinken. Einen Nachfolger finden – keine guten Aussichten.
Nach-Wende-Gründergeneration
Ein weiterer wirklicher Sondereffekt ist die Welle an Nachfolgen, die gerade auf die neuen Bundesländer zukommt, bzw. sie schon erreicht – knapp 30 Jahre nach der Wende suchen jetzt die Nach-Wende-Gründer alle zugleich junge Unternehmer, an die sie ihr Lebenswerk übergeben können.
Die Situation ist heute in den neuen Bundesländern aber eine andere als um 1980, als die Gründergeneration nach dem 2. Weltkrieg, die Gründer des Wirtschaftswunders ihre Nachfolger suchten, wie allein ein Vergleich der Bevölkerungspyramiden 1980 und 2014 vom Statistischen Bundesamt zeigt:
Neue Generation, neue Werte
Jede Generation hat andere Vorstellungen, wie Dinge richtig gemacht werden. Heute ist dies aber durch die neuen technologischen Möglichkeiten in einem vielleicht nie da gewesenen Ausmaß der Fall. Die 80er Jahrgänge sind die ersten, die von klein auf an mit dem Computer groß geworden sind.
Sie haben als junge Erwachsene das Internet kennengelernt und mit gestaltet. Die Informationsflut hat den Umgang mit Informationen grundlegend geändert. Da überrascht es nicht, dass sich auch viele Einstellungen dieser Generation geändert haben.
Ich will Sie jetzt hier nicht mit einer Aufzählung all der Werte langweilen, die einem radikalen Wechsel unterliegen, vielleicht seien aber nur ein paar Beispiele genannt, um den Umfang zu erahnen. Ist es Ihnen vielleicht noch sehr wichtig, dass die Mitarbeiter pünktlich an ihrem Arbeitsplatz erscheinen, achtet Ihr möglicher Nachfolger viel mehr darauf, dass die Aufgabe erledigt wird.
Behandeln Sie noch sehr vieles als ein Betriebsgeheimnis, gehen Ihre Kinder viel freigiebiger mit Informationen um. Und als Drittes können wir vielleicht auch feststellen, dass wir heute eine ganz andere Fehlerkultur haben – wurden Fehler früher durch intensive Vorbereitung möglichst vermieden, werden heute Fehler in Kauf genommen, um daraus zu lernen und schneller voranzukommen.
Durch die neue Umwelt, in der wir heute leben (dürfen), haben sich aber auch – und das ist für die Nachfolge von ganz besonderer Bedeutung – die Einstellungen zur Bedeutung von Wohlstand und Arbeit geändert. Es ist heute nicht mehr wichtig, ein eigenes Auto zu haben oder gar ein Auto, was als Statussymbol fungiert.
Dafür ist Freizeit viel wichtiger als früher, das Leben soll lebenswert sein. Das kollidiert mit der Vorstellung und Lebensweise vieler älterer Unternehmer, für die auch heute noch ein 12-Stunden-Tag die Regel und nicht Ausnahme darstellt.
Ohne darüber zu diskutieren, ob die eine oder die andere Lebensauffassung besser als die andere ist, können wir aber wahrscheinlich festhalten, dass ein solcher Unterschied zwischen Übergeber und potenziellen Übernehmer eine Nachfolge nicht vereinfachen wird. Die Aufgabe “Nachfolger finden” sollte daher möglichst früh angegangen werden, um so nichts dem Zufall zu überlassen.
Gute Jobs sind verlockender als viel Risiko
Dass uns der demografische Wandel neben der Rentendebatte auch den Fachkräftemangel beschert hat, ist hinlänglich bekannt. Die Medien berichten regelmäßig darüber, in nahezu allen Branchen fehlt qualifiziertes Personal. Der deutsche Arbeitsmarkt ist in so guter Verfassung wie lange nicht, die Agentur für Arbeit vermeldet unter https://statistik.arbeitsagentur.de/ eine Rekordmeldung nach der anderen.
Die schlechte Nachricht ist, dass dadurch natürlich nicht nur ein Fachkräftemangel, sondern auch ein Nachfolgermangel entsteht. Der Arbeitsmarkt saugt derzeit fast wie ein Staubsauger alle guten Arbeitskräfte auf – das sind aber natürlich auch gerade diejenigen, die zum Teil sonst als Nachfolger in Frage gekommen wären. Dies macht die Aufgabe “Nachfolger finden” nicht gerader einfacher.
Der Mangel an gutem Personal hat in vielen Bereichen bereits dazu geführt, dass deutlich mehr verdient werden kann als noch vor einigen Jahren – und das in einem Anstellungsverhältnis, ohne dass man sich hoch verschulden und unternehmerische Verantwortung und Risiken auf sich nehmen müsste.
Viele Unternehmen können gar nicht übergeben werden
Einer der wichtigsten Gründe für scheiternde Nachfolgen ist hausgemacht – viele Firmen sind gar nicht übergabefähig. Was heißt das aber genau?
Es gibt einen zweiten Begriff, der das Gleiche sozusagen genau aus der anderen Richtung beschreibt: die Inhaberabhängigkeit. Viele Firmen würden ohne den Chef überhaupt nicht funktionieren, weil z.B. nur der Chef den guten Kontakt zu den Kunden hat, oder weil nur der Chef bestimmte Dinge tun kann.
Vielleicht haben Sie ja auch Ingenieur und haben einen Betrieb aufgebaut, in dem Sie immer noch derjenige sind, der die Produktideen hat und sie entwickelt, der den Draht zu den Kunden und Lieferanten hat. Sie haben gute Mitarbeiter, sicher, Sie können ihnen alles geben, damit sie es weitermachen, aber der Anstoß muss immer von Ihnen kommen. Ist das so?
Dann haben Sie ein Problem – denn wenn Sie Ihre Firma übergeben – an wen auch immer – dann doch mit dem Ziel, dass Sie danach nicht mehr da sind. Wenn die Firma aber gar nicht alleine funktioniert, was wollen Sie dann eigentlich verkaufen, verschenken oder vererben? Sobald man sie aus der Firma herausnimmt, fällt der Betrieb in sich zusammen wie ein Soufflé. Wir haben zu dem Thema auch schon eine Lexikonfolge veröffentlicht, Sie finden sie unter hier.
Die gute Nachricht ist aber, dass Sie etwas daran ändern können – anders als bei vielen der anderen Punkte. Sie können gezielt daran arbeiten, Ihre Rolle im Unternehmen zu ändern und Ihren Mitarbeitern mehr Kompetenzen und Verantwortung zu übertragen.
Je weniger Mitarbeiter Firmen haben, umso größer ist häufig die Inhaberabhängigkeit – ganz extrem natürlich bei Selbständigen und Freiberuflern. Wenn sie nicht rechtzeitig anfangen, eine echte, quasi unabhängig von ihnen selbst agierende Firma aufzubauen, wird es mit einer erfolgreichen Nachfolge wohl nichts werden.
Die erfolgreiche Nachfolge ist deshalb eigentlich nichts anderes als das langfristige Wachstumsziel, das ein Unternehmer während der ganzen Zeit seines Unternehmertums verfolgen sollte.
Nachfolger fallen nicht vom Himmel
Bisher machten die Nachfolge durch ein Familienmitglied oder durch eigene Mitarbeiter (Management Buy Out) wie eingangs schon erwähnt gut ⅔ aller Übergaben im Mittelstand aus. Woran liegt es, dass sich das heute dramatisch zu ändern scheint und das Thema “Nachfolger finden” immer mehr an Gewichtung findet?
Kurz gesagt – am schlechten Marketing.
Viele Unternehmer sind stolz darauf, 80 Stunden die Woche zu arbeiten, es ist für sie eine Auszeichnung, dass die Firma an der ersten Stelle kommt. Aber was hat das für ihre Familie in den letzten Jahren bedeutet?
Wir sehen heute viele Unternehmerkinder, die dank besserer Schuldbildung viel emanzipierter sind als es noch ihre Eltern im gleichen Alter waren, und diese Unternehmerkinder sagen heute: ‘Nie warst du zu einer Schulaufführung da, nie bei einem meiner Geburtstag, nie hattest du Zeit für mich. Und immer, wenn du da warst, hast du nur von den Problemen in der Firma gesprochen. Nein, so wie du will ich gerade NICHT werden, Papa!’
Haben Sie in Ihrer Familie für das Unternehmertum Werbung gemacht? Haben Sie Ihren Kindern gezeigt, dass es Spaß macht und einen erfüllt, Unternehmer zu sein, oder haben Sie auch nur die schlechten Seiten mit nach Hause gebracht?
Und auch Ihr Verhalten im Unternehmen ist insofern nichts anderes als Marketing für Unternehmertum. Die Arbeitsatmosphäre, das Vertrauen, das Sie Ihren Mitarbeitern entgegengebracht haben, zahlt sich auch dadurch aus, dass Sie heute fähige Leute haben, die mit Begeisterung bei der Sache sind, die die Firma auch schon jetzt als ‘ihre Firma’ ansehen. Wenn Sie solche Mitarbeiter haben, dann fällt es Ihnen auch nicht schwer, darunter einen Nachfolger zu finden.
Einige Aussagen unserer Interviewpartner dazu haben wir übrigens in unserer ersten Highlights-Folge zusammengefasst.

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Digitalisierung
Last but not least ist auch die Digitalisierung als einer der aktuell größten Einflussfaktoren zu nennen. Das Schlimme ist, dass viele Unternehmer glauben, dass das nur wieder die neue Sau ist, die durch’s Dorf getrieben wird und sie sich deshalb darum nicht kümmern müssten. Weit gefehlt!
Viele Unternehmen verkennen ihren Digitalisierungsbedarf, wie auch das IfM Bonn festgestellt hat. Im Rahmen der CeBIT machte ein treffendes Bild die Runde: Die erste Halbzeit der Digitalisierung ist vorbei, und Deutschland hat sie weitestgehend verschlafen. Das hat mehrere Ursachen, und es hat mehrere Konsequenzen für die jetzige Nachfolgesituation.
Digitalisierung verpasst?
Zu den Ursachen: Zum Ersten handelt es sich indirekt auch um eine Folge des demographischen Wandels, denn dieser sorgt dafür, dass nahezu alle mittelständischen Branchen überaltert sind. Wie Studien zeigen, neigen Unternehmer aber in den letzten 10 Jahren vor der eventuellen Nachfolge dazu, ihre Investitions- und Weiterbildungsaktivitäten herunterzufahren.
Dadurch wurden wichtige Investitionen in den letzten Jahren nicht getätigt, was in Worten der rasanten Digitalisierung in etwa bedeutet, dass bereits zwei oder drei technologische Sprünge verpasst worden sind.
Zum Zweiten handelt es sich bei der Digitalisierung um einen wahren Quell von Innovationen. Im Innovationsmanagement wird in erhaltende und in disruptive Innovationen unterschieden. Eine erhaltende Innovation war z.B. die Erfindung der CD als Nachfolgerin der Schallplatte.
Die Technologie war zwar neu, aber alles drumherum blieb bestehen – man brauchte weiterhin Presswerke, Plattenläden (jetzt umgetauft in CD-Shops, aber immer noch die alten), man brauchte weiterhin Abspielgeräte. Disruptive Innovationen hingegen bringen nicht nur eine neue Technologie mit sich, sondern machen ganze Geschäftsmodelle bzw. Branchen auf einen Schlag überflüssig; so wird das autonome Fahren in naher Zukunft wahrscheinlich tausende Taxi- und LKW-Fahrer arbeitslos machen.
Von den Mitarbeitern der Automobilhersteller und deren mittelständischer Zulieferer einmal ganz abgesehen. Das Problem ist, dass die Digitalisierung überwiegend disruptive Innovationen ermöglicht. (Ein interessantes Interview zum Thema Mittelstand und Disruption mit Frau Prof. Dr. Friederike Welter, der Leiterin des IfM Bonnn, finden Sie übrigens auf YouTube)
Zum Dritten gehen disruptive Innovationen praktisch nie von bestehenden Unternehmen aus, sondern immer von den ‘jungen Wilden’, die sich noch nicht in ihren Denkstrukturen an etablierte Branchengepflogenheiten gewöhnt haben (und diese häufig nicht einmal kennen). Da wir in Deutschland wie oben bereits kurz angesprochen aber immer weniger Gründer haben, fehlt uns schlicht und ergreifend diese wertvolle Ressource “Unternehmergeist” zunehmend.
Projekt Digitalisierung vs. Projekt Nachfolge
Was heißt das nun für die Nachfolge? Unternehmer müssen sich die Bedeutung des digitalen Wandels für ihre eigene Branche klarmachen und sich dann entscheiden, ob sie sich noch selbst darum kümmern wollen, ihre Firma in die nächste Epoche zu bringen oder nicht.
Wenn sie dieses wichtige Projekt noch selbst angehen wollen, dann sollte damit sofort begonnen werden. Wenn der Unternehmer sich mit diesem Thema nicht mehr beschäftigen möchte – vielleicht weil er auch keinen rechten Zugang dazu findet – dann sollte es der Nachfolger angehen.
Aber nicht in fünf Jahren, sondern möglichst schnell, denn sonst ist es schlicht und ergreifend zu spät, und kein Nachfolger wird mehr eine technologisch vollkommen überholte Unternehmung übernehmen.
Das bedeutet aber zu gut deutsch: Unternehmer ab 55 sollten auf jeden Fall jetzt eines der beiden Projekte Digitalisierung oder Nachfolge starten. Oder beides in Kombination.
Digitalisierung als Instrument der Nachfolgevorbereitung
Die Digitalisierung bietet Unternehmern aber zugleich eine große Chance, die Nachfolge zu meistern. Um das besser zu verstehen, ist es hilfreich, sich einmal etwas genauer anzusehen, was sich hinter dem Begriff eigentlich verbirgt.
Prozesse können mit Hilfe der IT standardisiert und automatisiert werden. Das betrifft praktisch alle Abläufe, vom Vertrieb über Produktion und Verwaltung bis zum Einkauf. Zusätzlich lassen sich die Abläufe mit großen Datenmengen zusammenbringen, so dass sich ganz neuartige Lösungen und Geschäftsmodelle ergeben, an die wir bisher nicht gedacht haben und die bislang auch gar nicht umsetzbar waren. Der mobile Datenzugang über Smartphones ergänzt das Bild.
Für den Unternehmer bedeutet das, dass er die Digitalisierung dafür nutzen kann, die Inhaberabhängigkeit seiner Firma abzubauen – durch eine Stärkung des Onlinemarketings und die Einführung eines CRM-Systems (Kundenbeziehungsmanagementsystem) sinkt die Abhängigkeit vom Chef als dem wichtigsten Vertriebsmitarbeiter, durch die Einführung eines ERP-Systems geht das Wissen über Produkte und Prozesse auf die Firma über.
Für ein Unternehmen, das sich bereits im digitalen Zeitalter befindet, ist es daher wesentlich leichter, einen Nachfolger zu finden, weil man nicht eine jüngere Kopie des Übergebers suchen muss.
Noch mehr Informationen zu den Themen Digitalisierung und Unternehmensnachfolge erhalten Sie von unseren Podcast-Episoden. Hier interviewen wir Unternehmer, die die Digitalisierung sowie Unternehmensnachfolge erfolgreich vorantreiben oder abgeschlossen haben. Klicken Sie einfach auf die Schaltfläche.
Zusammenfassung
Wie man sieht, ist das Thema Nachfolge wahrlich komplex und die Aufgabe “Nachfolger finden” sollte in diesem Zuge nicht unterschätzt werden. Nicht nur, weil man an so vieles dabei denken muss – Recht, Steuern, Finanzierung, Betriebswirtschaft – sondern auch, weil gerade jetzt so viele Faktoren gleichzeitig zusammentreffen.
In 10 Jahren wird die Situation wahrscheinlich schon wieder ganz anders aussehen, 2027 werden viele der Nach-Wende-Gründer dann ihre Firma übergeben oder geschlossen haben, die Industrie 4.0 wird die Wirtschaft auch bereits zu einem großen Teil verändert haben. Daher ist es umso wichtiger, dieses Thema aktiv anzugehen. Wie lautet das Sprichwort? Man kann den Wind nicht ändern, aber man kann die Segel anders setzen.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesem Beitrag ein wenig dabei helfen konnte zu verstehen, wie schwierig die Nachfolgesituation gerade jetzt ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir den Wohlstand und den sozialen Frieden in unserem Land zu einem guten Teil unserer mittelständisch geprägten Wirtschaft zu verdanken haben, in der der Inhaber nicht das tausendfache seiner Angestellten verdient.
Der Mittelstand ist es, der die Mehrzahl der Arbeitsplätze in Deutschland stellt und dafür sorgt, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht so weit auseinandergeht wie in Ländern, die durch Großkonzerne geprägt sind. Deshalb ist es in unser aller Interesse, dass der Mittelstand erhalten bleibt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Beitrag kommentieren. Was sehen Sie genauso, welche Punkte habe ich vielleicht übersehen, was sehen Sie anders? Lassen Sie uns eine Diskussion starten, an der alle Übergeber und Übernehmer teilnehmen können, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
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