Letter of Intent
Der Letter of Intent, kurz LoI, ist der erste handfeste Schritt auf dem Weg zum Vertragsabschluss. Dieses Dokument macht aus vagen Gesprächen konkrete Absichten – auch wenn noch nicht alles in Stein gemeißelt ist.
Zwischen Handschlag und Vertrag
Der LoI schafft Klarheit in der heiklen Phase zwischen ersten Verhandlungen und finalem Vertrag. Er hält fest, worauf man sich schon geeinigt hat, und was noch geklärt werden muss. Das verhindert später böse Überraschungen.
Die wichtigsten Bestandteile
Was gehört in einen vernünftigen Letter of Intent? Diese Punkte sind entscheidend:
- Die Absichtserklärung selbst – klar formuliert und ohne Geschwafel. Hier steht schwarz auf weiß, was beide Seiten vorhaben.
- Ein grober Zeitplan für die weiteren Verhandlungen. Sonst zieht sich die Sache endlos hin, und keiner weiß, woran er ist.
- Vertraulichkeitsvereinbarungen sind Pflicht. Schließlich tauscht man bereits sensible Informationen aus.
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Rechtliche Bindung?
Jetzt wird’s spannend: Ist ein LoI rechtlich bindend? Die Antwort lautet: Jein. Grundsätzlich ist er keine Garantie für einen späteren Vertragsabschluss. Aber Vorsicht: Einzelne Punkte, besonders zur Vertraulichkeit oder Exklusivität, können durchaus bindend sein.
Einsatzgebiete in der Praxis
Besonders bei Unternehmenskäufen ist der LoI nicht wegzudenken. Er regelt den Zugang zu sensiblen Unternehmensdaten während der Due Diligence. Auch bei großen Immobiliendeals oder internationalen Kooperationen gehört er zum guten Ton.
Due Diligence und LoI
Die Verbindung ist eng: Der LoI öffnet die Tür zur detaillierten Firmenprüfung. Er legt fest, welche Unterlagen eingesehen werden dürfen und wie mit den Erkenntnissen umzugehen ist. Das schafft Vertrauen auf beiden Seiten.
Internationale Besonderheiten
Im internationalen Geschäft ist der LoI Standard. Aber Achtung: In verschiedenen Rechtssystemen wird seine Bindungswirkung unterschiedlich bewertet. Was in Deutschland unverbindlich ist, kann in den USA schon bindend sein.
Praxistipps zur Gestaltung
Der Teufel steckt im Detail. Ein guter LoI ist konkret genug, um die Absichten klar zu machen, aber flexibel genug, um Verhandlungsspielraum zu lassen. Die Formulierungen sollten juristisch wasserdicht sein – hier lohnt sich fachkundige Beratung.
Übrigens: Die Verhandlung des LoI zeigt oft schon, wie gut die Chemie zwischen den Parteien stimmt. Wer sich hier schon verhakt, sollte vielleicht noch mal überlegen, ob er mit dem Partner wirklich ins Geschäft kommen will.
Der Letter of Intent bleibt ein unverzichtbares Tool im Geschäftsleben. Er schafft Verbindlichkeit, ohne zu fesseln, und Klarheit, ohne alles festzuzurren. Wer ihn clever einsetzt, spart Zeit und Nerven auf dem Weg zum finalen Deal.