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Firmennachfolger gesucht – Schritt für Schritt zum idealen Käufer

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Die Suche nach einem passenden Nachfolger an der Spitze eines Unternehmens bedeutet für viele Unternehmer in dieser Situation nicht nur eine Herzensangelegenheit. Auf sie wartet eine ganz besondere Herausforderung, der sie sich stellen müssen. Denn ob sie dabei nach ihren Vorstellungen fündig werden, steht zunächst einmal in den Sternen.

Ohnehin ist es aktuell schwierig genug, mit einem qualifizierten Bewerber um die Unternehmensnachfolge erfolgreich Kontakt aufzunehmen. Bereits seit geraumer Zeit ist aufgrund der demoskopischen Bevölkerungsentwicklung ein deutlicher Überhang an Verkaufsangeboten bei einer geringen Nachfrage von kaufbereiten Investoren auf dem M&A-Transaktionsmarkt zu beobachten. Für übergabewillige Unternehmer gilt es daher, diese diffizile Situation als existenziell wichtige Herausforderung ernst zu nehmen und zur Chefsache zu erklären.

Nach dem aktuellen Nachfolge-Monitoring Mittelstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gilt es, zahlreiche Hürden zu überwinden, an denen ein Nachfolgeprozess stecken bleiben oder scheitern kann. Als mit Abstand größtes Hindernis sehen sich mehr als drei Viertel (79 %) aller mittelständischen Unternehmer mit dem Mangel an geeigneten Nachfolgern als Problem konfrontiert.

Um so wichtiger ist eine klare Vorstellung, wie der Verkäufer seine Suche und nicht zuletzt seinen „Exit“ zu gestalten gedenkt. Welche Skills sollte der Käufer, neben einer ausgeprägt vorhandenen Portion an Motivation, in die Firma mit- und einbringen? Hängt doch davon entscheidend ab, wie es mit dem Betrieb und seinen Mitarbeitern weiter geht. Die besondere Herausforderung für den Altunternehmer besteht darin, in einem Kandidatenpool unter mehreren Bewerbern den Favoriten für diese Aufgabe zu identifizieren und ihn schließlich für den Job an der Unternehmensspitze zu gewinnen.

Jedoch gibt es absolute Top-Manager nicht wie Sand am Meer. Da ist neben einer attraktiven Vergütung und einer üppigen Auswahl an zusätzlichen Benefits eine gehörige Portion Überzeugungsarbeit notwendig, um den Wunsch-Kandidaten als Idealbesetzung für den Chefsessel gewinnen zu können. Dabei kommt es entscheidend darauf an, welche Kriterien der Unternehmer bei der Nachfolgersuche priorisiert. Ein falscher Griff hätte möglicherweise fatale Folgen für den Fortbestand der Firma und damit auch existenzielle Auswirkungen für die Belegschaft.

1. Schritt: Definieren Sie Ihr Anforderungsprofil für den idealen Nachfolger!

Bei der Suche nach potenziellen Kandidaten für die Unternehmensnachfolge sollten optional oder parallel verschiedene Darstellungsformen genutzt werden. Neben den „Klassikern“ wie Stellenanzeigen in Print- oder Onlinemedien sind hier Branchenkontakte, M&A-Consultants als Headhunter, Unternehmensbörsen oder Netzwerke im Unternehmerumfeld zu nennen. Eine solche Nachfolgebörse kann einen Überblick über das Angebot verschaffen und einer der Wege zur Vermittlung sein.

Doch in diesem ersten Schritt/Suchmodus wäre zu klären, was der Nachfolger mitbringen müsste, um als Unternehmer erfolgreich zu sein. Daher lautet die Kardinalfrage bei der Suche nach der Idealbesetzung für die Chefetage: Welche Qualifikationen, Erfahrungen und Persönlichkeitsmerkmale sollte der Nachfolger in einem Best Case-Szenario aufweisen?

Manager in leitenden Positionen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie als Rüstzeug das entsprechende Fachwissen besitzen/mitbringen. Grundvoraussetzung sind daher substanzielle Kenntnisse in betriebswirtschaftlichen Fragen, die idealerweise in einem wirtschaftlich orientierten Studium erworben wurden. Im einzelnen sollten folgende Themencluster mindestens durch entsprechendes Basiswissen des Nachfolgeaspiranten abgedeckt sein:

  • Unternehmensstrategie
  • Investition
  • Finanzierung
  • Controlling
  • Produktion
  • Logistik
  • Personalwirtschaft
  • Marketing
  • Vertrieb
  • Recht

Juristische Kenntnisse zu schuld-, arbeitsrechtlichen und betriebsverfassungsrechtlichen Themen sind für die betriebliche Praxis ebenfalls relevant und können keinesfalls schaden.

Merke:

Es ist wichtig, die Nachfolgekandidaten auf Herz und Nieren zu prüfen und zu bewerten, um sicherzustellen, dass sie die Kriterien für eine passende Firmennachfolge erfüllen.

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2. Schritt: Entwerfen Sie einen Nachfolgeplan!

Grundsätzlich gilt: Bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger handelt es sich um eine strategische Maßnahme. An deren Ende steht idealerweise die optimale Lösung des Nachfolgeproblems.

Wesentliche Inhalte für die erfolgreiche Nachfolge sind die Identifizierung des Nachfolgers, die an ihn gestellten Anforderungen sowie die Methodik des Auswahlverfahrens. Deshalb lauten die beiden wichtigsten Ausgangsfragen:

  • Präferieren Sie eine interne oder eher eine externe Nachfolgelösung?
  • Welchen Käufertyp favorisieren Sie?

Grundsätzlich können Sie bei der Nachfolge unter fünf möglichen Optionen bei der Auswahl des Unternehmensnachfolgers wählen. Hier eine kurze Übersicht:

  • MBI-Kandidaten
  • MBO-Kandidaten
  • Strategische Käufer
  • Finanzinvestoren
  • Family-Offices

Wie wollen Sie als Inhaber nun vorgehen? Gibt es geeignete Kandidaten in den eigenen Reihen (z.B. in Ihrem Unternehmen) oder möchten Sie lieber an eine externe Partei verkaufen? Bei einem Management-Buy-Out (MBO) übernehmen Mitarbeiter z.B. aus der eigenen Führungsetage bei Interesse das Unternehmen. Beim Management-Buy-In (MBI) erwirbt ein externer Unternehmer den Betrieb. Hier kann die Unternehmensbörse Anzeigen schalten und so eine Liste von Interessenten aus dem Netzwerk ausfindig machen.

Podcast #091: Nachfolgersuche an einem Beispiel realen Beispiel erläutert

In dem folgenden Podcast werden wir die einzigartige öffentliche Nachfolgesuche von Jürgen Landsberg diskutieren. In dieser Folge tauchen wir tief ein in seine innovative Methode und wie sie wertvolle Erkenntnisse für andere Unternehmen bieten kann. In dem Podcast werden Sie unter anderem wichtige Einblicke in die folgenden Punkte erhalten: 

  • Offene Diskussionen über die Herausforderungen können helfen, Lösungen zu finden und neue Perspektiven zu eröffnen.
  • Die Einbeziehung des Teams in den Entscheidungsprozess steigert das Engagement und die Moral.
  • Durch das Nutzen verschiedener Medien für die Nachfolgesuche kann man eine breitere Zielgruppe erreichen.
  • Ein offener Ansatz kann dazu beitragen, den bestmöglichen Kandidaten zu finden und das Engagement des gesamten Teams zu fördern.
  • Interne Nachfolgelösungen können effektiv sein, da die betreffenden Mitarbeiter bereits mit der Unternehmenskultur und -praxis vertraut sind.
  • Es ist wichtig, alle Optionen zu berücksichtigen und sowohl interne als auch externe Kandidaten in Betracht zu ziehen.
  • Frühzeitige Nachfolgeplanung ermöglicht eine sorgfältige Auswahl und einen reibungslosen Übergang.
  • Die innovative öffentliche Nachfolgesuche von Jürgen Landsberg bietet wertvolle Erkenntnisse für andere Unternehmen in ähnlichen Situationen.

 

3. Schritt: Legen Sie sich eine Strategie zurecht, mit der Sie die Suche optimal bestreiten wollen!

Ausgehend von der Frage, ob geeignete MBO-Kandidaten in Ihrem eigenen Betrieb vorhanden sind oder externe Käufer an einer Nachfolge interessiert sind, stehen Ihnen folgende Suchoptionen zur Verfügung

  • Offen: In einem ersten Schritt können Sie zunächst eruieren, ob in Ihrem Unternehmen nachfolgebereite Führungskräfte vorhanden sind, die den Betrieb im Rahmen eines Management-Buy-Out übernehmen möchten. Doch Achtung: Diesen Weg sollten Sie behutsam und mit der gebotenen Diskretion beschreiten. Denn Sie sollten tunlichst nicht Gefahr laufen, dass die Branche und nicht zuletzt Ihre Beschäftigten, Kunden und Lieferanten von Ihren Rückzugsplänen Wind bekommen. Denn allzu schnell sickern Verkaufspläne intern durch, quer durch alle Abteilungen und Etagen. Eine allgemeine Verunsicherung wäre vermutlich die Folge, unter der die Reputation und gegebenenfalls auch die Bonität Ihrer Firma leiden könnte.
  • Anonym: Anfragen an Nachfolgekandidaten können inkognito online auf bestehenden digitalen Plattformen oder Börsen eingestellt werden. Eine Börse kann bei der Betriebs- und Unternehmensabgabe einen entscheidenden Faktor darstellen. Über soziale Netzwerke wie beispielsweise Twitter oder LinkedIn sind auch Direktkontakte zu dort registrierten Usern möglich. Auch Headhunter kontaktieren geeignete Unternehmens Nachfolger und übernehmen Akquisitionsgespräche, ohne dass zunächst der Name der zur Übergabe stehenden Firma ins Spiel gebracht wird.
  • Verdeckt: Wenn es im laufenden Transaktionsprozess darum geht, die Anforderungskriterien mit dem Profil des Nachfolgekandidaten zu vergleichen, kommen häufig auf Personal- und Potentialanalyse spezialisierte M&A-HR-Consultants zum Einsatz.

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4. Schritt: Stellen Sie alle notwendigen Unterlagen und Dokumente für den Chefwechsel zusammen!

Bevor es zu einem ersten Kontakt zu Kaufinteressenten kommt, sollten Sie bereits in einem frühen Stadium als Verkaufsvorbereitung alle relevanten Dokumente in anonymisierter Form zusammen stellen. Dazu zählt zu Beginn Ihrer Verkaufsaktivitäten ein plakatives Firmenexposé in Form eines Flyers, das gewissermaßen die Visitenkarte des Unternehmens darstellt. Zweck des Exposés ist es, die Neugier potenzieller Nachfolger in Deutschland zu wecken und zu schüren.

  • Geschäftsberichte und Umsatzentwicklung der letzten Jahre
  • Optisch und inhaltlich ansprechendes Firmenexposé
  • Marktstellung und Wettbewerbsposition
  • Geschäftsentwicklung und -prognose

Sollte das Kaufinteresse schon frühzeitig konkrete Formen annehmen, bevor Verkaufsgespräche begonnen haben, können auch detailliertere Unternehmensdaten kommuniziert werden. Allerdings sollte sich der Verkäufer durch eine Vertraulichkeitsvereinbarung gegen Indiskretionen entsprechend absichern. Im weiteren Verlauf der Vorbereitungsphase werden im Rahmen der Due Diligence alle für den Kauf relevanten Unterlagen in einem virtuellen Datenraum zu Prüfzwecken bereitgestellt.

Wichtig:

Vor allem in der Vorbereitungsphase entsprechen allgemein gehaltene Aussagen zum Unternehmen dem üblichen Standard. Ohne triftigen Grund sollte Sie als Verkäufer nicht vorschnell ins „Eingemachte“ gehen!

5. Schritt: Identifizieren Sie den passenden Firmennachfolger!

Dieser Schritt ist außerordentlich wichtig, weil Sie viel Zeit verlieren können, wenn Sie sich zu lange mit ungeeigneten Kandidaten beschäftigen. Zunächst sollte also klar sein, welche Eigenschaften der Firmennachfolger idealerweise mitbringen sollte.

Bereits im frühen Stadium eines ersten Kennenlern- und Orientierungsgesprächs sollten essenziell wichtige Fakten behandelt und als erledigt abgehakt werden. Denn häufig lässt sich bereits nach einem kurzen Dialog feststellen, ob die Vorstellungen des Käufers mit denen des Verkäufers in wesentlichen Punkten übereinstimmen.

Als Anhaltspunkte für die Eignung zum erfolgreichen Unternehmenslenker und damit Voraussetzung für eine erfolgreiche Transaktion sind kann die Beantwortung folgender Fragen dienen:

  • Besitzt der Nachfolger das erforderliche betriebswirtschaftliche Rüstzeug? Hat er bereits in anderen Unternehmen seine Führungsqualität und Kompetenz unter Beweis stellen können?
  • Bringt der Nachfolger die Fähigkeit, den Willen und die Bereitschaft mit, sich in eine neue Materie einzuarbeiten?
  • Verfügt der Nachfolger über Branchenkenntnisse oder war er bereits in einem vergleichbaren Unternehmen tätig? Referenzen geben wichtige Aufschlüsse über seine bisherige Berufspraxis.
  • Wie erfolgreich war er bei seinen bisherigen Tätigkeiten? Seine Vita gibt Auskunft über seine Managementfähigkeiten.
  • Wie häufig hat der Nachfolger seine Stellungen gewechselt? Die Dauer und Häufigkeit der Positionen in seinem beruflichen Werdegang sagt viel über seinen Durchhalte- und Durchsetzungswillen aus. Ein häufiger Stellenwechsel legt die Vermutung nahe, dass Ausdauer und Beharrlichkeit nicht unbedingt zu seinen Stärken zählen.
  • Verfügt er über das notwendige Finanzierungskapital, um den Unternehmenskauf zu realisieren? Lassen Sie sich seinen Solvenz mittels eines soliden Finanzierungsplans belegen. Eine bereits eingeholte Darlehenszusage eines Kreditinstituts sorgt für zusätzliche Finanzierungssicherheit.
  • Wie plant Ihr Nachfolger das Unternehmen zukünftig weiterführen? Gibt es für Sie ein No-Go, dass Sie auf gar keinen Fall akzeptieren würden? Bereits an diesem Punkt können Sie erkennen, ob die Unternehmensübernahme auf Seiten des Käufers seriös und ernsthaft betrieben wird.
Episode #050: Die Firmenübergabe: In 5 Schritten mehr Zeit gewinnen!

Fühlen Sie sich, als hätten Sie zu wenig Zeit, um sich um die eigene Firmenübergabe zu kümmern? Dann geht es Ihnen wie vielen andern Unternehmern. In diesem Interview erfahren Sie von Stefan Merath, wie Sie dieses Problem lösen können.

Die Firmenübergabe: In 5 Schritten vorgehen, mit mehr Zeit und Aufmerksamkeit auf die Unternehmensnachfolge

  1. Entwickeln Sie ein Rollenverständnis für Fachkraft-, Manager- und Unternehmeraufgaben
  2. Fokussieren Sie sich auf Ihre unternehmerische Aufgabe und übertragen Sie entsprechende Aufgaben auf Fachkräfte und Manager
  3. Nutzen Sie die gewonnene Zeit, um Ziele und Pläne für die Zeit nach der Firmenübergabe zu entwickeln
  4. Machen Sie sich klar, dass Ihr zukünftiger Nachfolger Ihr Kunde ist und handeln Sie entsprechend, um Ihr Unternehmen übergabefähig zu machen
  5. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für den Prozess der Firmenübergabe, um neue Interessen zu entwickeln, damit Sie die Zeit nach der Übergabe mit schönen Dingen füllen können. Das gibt Ihnen die nötige Motivation und nimmt Ihnen (sofern vorhanden) die Angst vorm “Loslassen”.

Wenn Sie zusätzlich erfahren wollen, wie Sie in 5 Schritten zum Kaufinteressenten finden, sollten Sie sich folgenden Podcast anhören:

#059 Nachfolger für Firma gesucht – In 5 Schritten zum Kaufinteressenten

Sie überlegen, Ihre Firma zu übergeben und suchen nach einem passenden Firmennachfolger. In dem gegebenen Artikel wird beschrieben, wie Sie einen geeigneten Firmennachfolger finden und was bei der Übergabe zu beachten ist. Hier sind die Hauptpunkte in vier Schritten zusammengefasst:

  • Entscheidung für einen Berater oder Alleingang
    • Überlegen Sie, ob Sie die Suche alleine oder mithilfe eines externen Beraters durchführen möchten.
    • Die Anonymität während des Verkaufsprozesses kann wichtig sein, um negative Auswirkungen auf das Unternehmen zu vermeiden.
    • Ein Berater kann helfen, potenzielle Käufer professionell und anonym anzusprechen.
  • Vorbereitung der Verkaufsunterlagen
    • Erstellen Sie Bilanzen der letzten drei Jahre.
    • Erarbeiten Sie ein Firmen-Exposé.
    • Erstellen Sie anonymisierte Listen aller Mitarbeiter und Kunden.
    • Weitere Dokumente sind im Rahmen einer Due Diligence vorzubereiten.
  • Firmennachfolger suchen
    • Eigenrecherche und Direktansprache: Suchen Sie nach Unternehmen, die von Ihrem Unternehmen profitieren könnten und sprechen Sie diese direkt an.
    • Unternehmensbörsen im Internet: Stellen Sie Ihr Unternehmen in Unternehmensbörsen online vor.
    • Akquise über Telefon: Recherchieren Sie passende Unternehmen und sprechen Sie diese direkt an.
  • Den richtigen Firmennachfolger identifizieren
    • Überlegen Sie, welche Qualifikationen und Ressourcen ein idealer Käufer mitbringen sollte.
    • Führen Sie erste Telefongespräche, um herauszufinden, ob der Käufer geeignet ist.

Fazit: Eine gründliche Vorbereitung und eine klare Vorstellung von Ihrem idealen Käufer sind entscheidend für den Erfolg des Verkaufsprozesses.

Fazit:

Je früher Sie vom potenziellen Käufer verlangen, dass er Farbe bekennt und seine Karten auf den Tisch legt, um so effektiver können Sie planen. Erweist sich der Kaufinteressent als ungeeignet, sollten Sie die Gespräche mit ihm umgehend abbrechen und sich auf andere Kandidaten fokussieren. So können Sie Ihre Zeit sinnvoller und vor allem zielorientiert investieren.

6. Schritt: Präsentieren Sie Ihr Unternehmen als lohnendes Investment!

Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es zahlreiche Stellschrauben, mit denen Sie die Attraktivität Ihrer Firma steigern können. Allerdings wirken derartige Maßnahmen strategisch nur bei einem mittel- oder sogar langfristigen Zeitvorlauf effektiv. Eines ist sicher: Ausschließlich auf ihre intuitive Kreativität sollten Sie sich in diesem Punkt nicht verlassen.

Nutzen Sie beispielsweise die Hebel zur Wertsteigerung durch bilanztechnische Optimierungen. In diesem Kontext lohnt sich ein Blick auf die betriebliche Kennzahl des “Working Capital“. Das Working Capital wird auch Nettoumlaufvermögen genannt.

Es besteht aus Lagerbeständen (Vorräte, Verbrauchsmaterialien, Forderungen die noch nicht bezahlt sind und Wertpapieren (z.B. Aktien). Das Working Capital wirkt sich durch das darin gebundene Kapital bilanztechnisch auf die Liquiditätsquote aus. Indem Sie das Working Capital reduzieren, erhöhen Sie die Liquidität Ihres Unternehmens und steigern damit dessen Wert.

Besonders unter die Lupe nehmen, sollten Sie auch die Eigenkapitalquote in Ihrer Firma. Sie gilt als feste Größe bei der Bewertung von Unternehmens. Durch eine erhöhte Eigenkapitalquote lässt sich die Bilanzsumme reduzieren. Sie zeigt an, dass ein Unternehmen solide wirtschaftet und auf einem wirtschaftlich stabilen Fundament steht. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Höhe des Unternehmenswertes aus.

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7. Schritt: Wecken Sie „schlafende“ Käuferinteressen durch besondere Anreize!

Achten Sie darauf, dass sich Ihr Unternehmen in den Augen von Kaufinteressenten als attraktives Investment darstellt. Legen Sie daher im Rahmen Ihrer Nachfolgeplanung besonderen Wert darauf, dass Ihr Unternehmen mit der beginnenden Transaktionsphase die entsprechenden Parameter aufweist.

Im Rahmen Ihrer Gesamtstrategie sollten Sie darauf achten, dass Ihr Unternehmen zu Beginn der Transaktionsphase übergabefähig ist. Dazu müssen Sie die Situation in Ihrem Betrieb sowohl in der Vergangenheit als auch die künftig zu erwartende Geschäftsentwicklung analysieren. Da betrifft im Einzelnen:

  • Marktsituation
  • Leistungsangebot
  • Umsatz- und Ertragssituation
  • Technische Ausstattung
  • Kunden- und Lieferantenstruktur
  • Personalstruktur und Mitarbeiterqualifikation
  • Unternehmensorganisation

Faustregel:

Ein Unternehmen wird als übergabefähig bezeichnet, wenn es sich unter der Führung eines Nachfolgers erfolgreich am Markt behaupten kann.

8. Schritt: Beziffern Sie den Wert Ihres Unternehmens nach objektiven Kriterien!

Eines gilt unumstritten für die M&A-Transaktion von Unternehmen: Der Kaufpreis ist Dreh- und Angelpunkt im Rahmen der Verhandlungen mit dem Unternehmensnachfolger. Entscheidendes Kriterium für die Kaufpreisgestaltung ist als Orientierungsgröße der tatsächliche Unternehmenswert.

Besonders verbreitet ist die Wertermittlung nach dem sogenannten Ertragswertverfahren nach der Kapitalwertmethode. Dazu werden die erwirtschafteten Reinerträge in kapitalisierter Form herangezogen und gewichtet.

Diese Verfahren dienen der Bestimmung des Unternehmenswertes:

1. Marktwertbasierte Methode:

2. Kapitalwertbasierte Methode:

    3. Substanzwertbasierte Methode

    • Substanzwert-Verfahren

    9. Schritt: Delegieren Sie „Spezialaufgaben“ an kompetente M&A-Berater!

    Auch wenn Sie sich selbst zutrauen, die Nachfolge im Unternehmen in Eigenregie zu organisieren, sollten Sie sich selbst hinterfragen, ob Sie damit sicher in die Erfolgsspur finden. Die M&A-Praxis beantwortet diese Frage eindeutig: Legt man die dort gesammelten Erfahrungswerte zugrunde, so darf getrost von diesem Vorhaben abgeraten werden.

    Ein Verzicht auf fundierte M&A-Beratung birgt zahlreiche unwegsame Risiken, die immer wieder für das Scheitern von „Nachfolge-Missionen“ ursächlich sind.

    Indem Sie bereits frühzeitig versierte M&A-Consultants in den Übergabeprozess einbinden, generieren Sie eine ganze Reihe von Vorteilen:

    • Wahrung der Anonymität in der Käuferansprache
    • Praxiserfahrung im strukturierten Prozess des Unternehmensverkaufs
    • Routine in Verhandlungen
    • Evaluierung eines realistischen Verkaufspreises
    • Professionelle Aufbereitung der Unternehmensdaten
    • Pragmatisch geführte Verkaufsverhandlungen
    • Entlastung des Verkäufers

    Wichtig:

    Verzichten Sie weitgehend auf Alleingänge im Nachfolgeprozess. Holen Sie sich statt dessen in den entscheidenden Transaktionsphasen Unterstützung durch versierte M&A-Experten ins Haus.

    10. Schritt: Achten Sie auf die rechtlichen und steuerlichen Aspekte des Nachfolgeprozesses!

    Die Komplexität von Transaktionen zur Unternehmensnachfolge macht es nahezu unumgänglich, Rechts- und Steuerexperten in den Ablauf der Verkaufsaktivitäten einzubinden. Die Rolle des Rechtsanwalts beim Unternehmenskauf lässt sich anhand der unterschiedlichen Aufgaben nach folgenden Funktionen skizzieren:

    • Ratgeber in profunden Einzelfragen: Als „Spezialist“ übernimmt er in dieser Funktion die Rolle des„Elder Statesman“.
    • Unternehmensprüfer bei der Legal Due Diligence (der „Prüfer“)
    • Autor und Urheber von Verträgen
    • Verhandlungsführer
    • Strategie-Berater für den Transaktionsablauf
    • Interessenvertreter bei Rechtsverstößen

    Beachte:

    In der Regel gestaltet sich die anwaltliche Tätigkeit im M&A-Ablauf als aufwändig und benötigt umfangreiches Detailwissen. Daher gilt: Je früher der Rechtsberater in den Transaktionsverlauf einbezogen wird, umso besser!

    Im Rahmen eines M&A-Prozesses kommt Rechtsanwälten die bedeutsame Aufgabe zu, sämtliche mit dem Verkauf in Zusammenhang stehende Vereinbarungen (Letter of Intent, Non-Disclosure-Agreement (NDA), Kaufvertrag, Post Merger Integration (PMI)-Vereinbarung, etc.) zu erstellen und deren Einhaltung zu überprüfen. In diesem Zusammenhang müssen sie außerdem darauf hinwirken, dass etwaige gesetzliche Verpflichtungen und Auflagen im Zusammenhang mit der Transaktion beachtet werden.

    Häufig sind Anwälte auch während des gesamten Transaktionsverlaufs wie zum Beispiel an der Verhandlungsführung beteiligt. Nach dem abschließenden "Closing" obliegt es ihrer Kontrolle, den Eintritt der sogenannten „Closing Conditions“ zu überwachen.

    Die fachlichen Anforderungen an als M&A-Consultant tätige Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater, die als M&A-Berater tätig sind ist komplexer Natur. Neben einer Reihe von „Soft Skills“ wie Verhandlungsgeschick und konsequenter Gesprächsführung bedarf es im Speziellen folgender typischen Hard Skills als Kompetenzen:

    • Fachkenntnisse übergreifend
    • Expertisen
      • rechtlich
      • steuerlich
      • betriebswirtschaftlich (wirtschaftliche Zusammenhänge, Bewertungs- und Finanzierungsfragen)
      • bilanzrechtlich

    Entsprechend des thematisch breit gefächerten Knowhows von Anwälten und Steuerexperten werden im Rahmen von Übernahmen folgende Rechtsgebiete tangiert:

    • Kauf-, Handels-und Gesellschaftsrecht
    • Arbeitsrecht
    • Öffentliches Recht (z.B. behördliche Genehmigungen etc.)
    • Gewerblicher Rechtsschutz
    • Kartell-und Wettbewerbsrecht
    • Steuerrecht, Bilanzrecht
    • Internationales Recht (z.B. bei ausländischen Vertragspartnern)

    Praxis-Beispiel: Due Diligence

    Bei der M&A-Beratung des Verkäufers liegt ein wesentlicher Fokus der anwaltlichen Tätigkeit auf der Überprüfung der für die Due Diligence bereit gestellten Unterlagen. Dies betrifft insbesondere die Dokumente für die Legal Due Diligence bzw. den gesamten Inhalt der Dokumente im Datenraum.

    Due Diligence-Report muss insgesamt „wasserdicht“ abgefasst sein und sämtliche verkaufsrelevanten Resultate der Due Diligence-Prüfung enthalten. In die Organisation, Prüfung und Auswertung der Due Diligence sind in aller Regel ausgewiesene Spezialisten der Fachdisziplinen Recht und Steuern involviert. Sie wachen darüber, dass die im Due Diligence Report dokumentierten Prüfergebnisse nicht nur zutreffen, sonder darüber hinaus auch vollständig aufgeführt sind.

    Ansonsten drohen dem Verkäufer kostenträchtige Haftungsansprüche und teure Schadenersatzprozesse des neuen Unternehmers, wenn die Ergebnisse unzutreffend mit dem Signing im Vertragsinhalt wieder gegeben werden. Daher sollte der Inhalt eine Legal Due Diligence immer von einem mit dem einschlägigen Fachwissen ausgewiesenen Anwalt verifiziert werden.

    Merke:

    Der Due-Diligence-Report muss insgesamt „wasserdicht“ abgefasst sein und sämtliche verkaufsrelevanten Resultate der Due-Diligence-Prüfung enthalten. 

    Unternehmer Radio hat ein Interview mit dem Experten Dr. Henning Frase für steuerliche und rechtliche Themenstellungen in Bezug auf Unternehmenstransaktionen geführt. In dem Video geht es um die richtige Vorbereitung für den Unternehmensverkauf.

    11. BONUS: Interviews mit erfolgreichen Unternehmensverkäufern

    Nachfolger gesucht: Fazit

    Um den „passenden“ Nachfolger für ihre Firma zu finden, müssen übergabebereite Unternehmer ihren Exit akribisch vorbereiten. Denn die Herausforderungen, die auf sie warten, sind immens, sodass sie dabei sowohl zeitlich als auch inhaltlich schnell an ihre Grenzen stoßen.

    Ob sie ihre Suche zu einem erfolgreichen Abschluss bringen, hängt wesentlich davon ab, wie sie diese Situation planen und bewältigen. Nur mit strategisch durchdachten Maßnahmen lassen sich bestehende Nachfolgeprobleme effektiv lösen.

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